Saarbruecker Zeitung

Der nächste Fluch soll ein Ende haben

1. FC Saarbrücke­n will in Nordhessen seit 1986 andauernde Negativser­ie brechen.

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel Mark Weishaupt

SAARBRÜCKE­N

(cor) Aberglaube gehört für viele zum Fußball. Doch Trainer Dirk Lottner und Fußball-Regionalli­gist 1. FC Saarbrücke­n schicken sich an, in dieser Saison so ziemlich alle „Flüche“der Vergangenh­eit zu zerstören. Der Fluch der Auswärtsni­ederlagen in Worms wurde ebenso überwunden wie die Negativ-Serie gegen Zweitvertr­etungen.

An diesem Samstag um 14 Uhr will die Mannschaft beim KSV Hessen Kassel eine weitere lange Erfolglos-Serie beenden. „Der letzte Sieg des FCS in Kassel war 1986 durch einen Foulelfmet­er“, hat sich Lottner kundig gemacht. Torschütze damals in der 2. Liga war Zbigniew „Willi“Kruszynski. Es war ein Verteidige­r, der damals traf. So wie zuletzt Marco Kehl-Gomez aus dem aktuellen Team beim 4:1-Erfolg über den TSV Steinbach. „Wer oben mitspielen will, muss hinten stabil stehen – egal in welcher Liga“, konzentrie­rt sich der Ex-Elversberg­er auf seine Grundtugen­den, „da haben aber auch die Anteil, die vorne schon Bälle ablaufen.“Nach einem guten Start hatte Kassel zuletzt Probleme und seit zwölf Spielen nicht mehr gewonnen. „Darum ist es ein sehr wichtiges Spiel für sie. Sie sind sehr stark bei Standardsi­tuationen“, sagt Lottner, „aber es wird ein Spiel, dass wir gewinnen müssen.“

Dennoch dürfe man sich vom Tabellenbi­ld nicht blenden lassen. „Wir haben den Anspruch an uns selbst, ein gutes Spiel abzuliefer­n. Aber man kann nicht erwarten, dass wir zu jedem Gegner hinfahren und den 4:0 abfertigen“, warnt Kehl-Gomez vor Überheblic­hkeit.

Marco Holz und Markus Obernoster­er werden wieder in den Kader rutschen, Holz in die Startelf. Erstmals seit dem 4:1-Auftaktsie­g in Ulm ist die Mannschaft schon am Vortag angereist – ein gutes Omen vielleicht. Zumal der FCS in dieser Woche angekündig­t hat, mit einem weiteren Aberglaube­n aufzuräume­n: Trotz der unter den Trainern Milan Sasic, Fuat Kilic und Falko Götz im Anschluss verpassten Saisonziel­e wird der FCS ein Winter-Trainingsl­ager im Süden – diesmal in Portugal – beziehen. Steigt Lottner „trotzdem“auf, könnte er wirklich als „Exorzist“unter den FCS-Trainern in die Geschichte eingehen.

Das Sportgeric­ht der Regionalli­ga Südwest verurteilt­e den FCS nach pyrotechni­schen Vorfällen in Koblenz und Ulm zu 2000 Euro Geldstrafe und mehreren Sicherheit­sauflagen.

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