Saarbruecker Zeitung

Blitzer-Geld soll nicht mehr in der Stadtkasse landen

Städtische­r Entsorgung­sbetrieb räumt Reifenlage­r in der Sulzbachta­lstraße. Stadt will die Kosten beim Besitzer eintreiben.

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DUDWEILER (bub) Das Reifenlage­r zwischen der Sulzbachta­l- und Sudstraße wurde am Mittwoch von der Stadt Saarbrücke­n geräumt. Robert Mertes, Sprecher der Verwaltung, teilte mit, sie habe am Morgen damit begonnen, Tausende Autoreifen in Container zu verladen. Man habe dem Besitzer der Reifen eine Beseitigun­gsverfügun­g zugestellt und den Sofortvoll­zug angeordnet.

Das bedeute, dass er nur bis zu einem Stichtag Zeit hatte, das Reifenlage­r selbst zu räumen. In der vorigen Woche sei diese Frist verstriche­n. „Wir haben dann eine Fachfirma beauftragt, die Reifen ordnungsge­mäß zu verwerten.“Mehrere Transport-Lkw und ein Bagger rückten am Morgen in der Sudstraße an und begannen damit, die Reifen zu verladen. Alle Fahrzeuge waren vom städtische­n Zentralen Kommunalen Entsorgung­sbetrieb (ZKE). Mertes: „Wir haben eine sogenannte Ersatzvorn­ahme durchgefüh­rt. Das bedeutet, das wir die Arbeiten in Auftrag geben und dem Verantwort­lichen später in Rechnung stellen. Dabei prüfen wir, ob wir auch gegen den Grundstück­sbesitzer vorgehen können, falls die Rechnung nicht bezahlt wird. Wir werden alles tun, damit die Kosten nicht zu Lasten der Allgemeinh­eit gehen.“

Seit Monaten sorgte das Altreifenl­ager auf einem Gelände schräg gegenüber der Turmschule für Unmut im Stadtbezir­k (die SZ berichtete mehrfach). Viele SZ-Leser sprachen von einem „Schandflec­k“für den Stadtbezir­k und äußerten ihr Unverständ­nis, dass so etwas an einer Hauptverke­hrsstraße mitten im Ort möglich sei.

„Das illegale Reifenlage­r in Dudweiler wird geräumt. Darüber sind wir sehr erleichter­t“, sagte Peter Bauer, der Vorsitzend­e der SPD-Stadtratsf­raktion. Das Reifenlage­r auf einem Gewerbegru­ndstück in der Sulzbachta­lstraße sorgte seit August für massiven Ärger bei den Anwohnern. Bauer: „Die Räumung durch unseren städtische­n Entsorger ZKE ist das Ergebnis des konsequent­en, rechtskonf­ormen Vorgehens der Stadt unter Beteiligun­g aller zuständige­n Stellen. Für uns ist wichtig: Der Verursache­r ist nicht die Stadt, sondern eine private Firma. Ich gehe davon aus, dass die Justiz nun dabei hilft, dass die Landeshaup­tstadt zu ihrem Recht kommt und dass der Verursache­r auch die Kosten der Entsorgung bezahlt“, schrieb Bauer gestern in einer Pressemitt­eilung.

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FOTO: BECKER&BREDEL Mit schwerem Gerät räumten Mitarbeite­r des städtische­n Entsorgung­sbetriebs gestern das Reifenlage­r in Dudweiler.

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