Saarbruecker Zeitung

Preise für Reisen, Milch und Öl belasten Saarländer

1,7 Prozent Inflation im Saarland, das klingt moderat. Aber gerade Dinge, die jetzt gefragt sind, werden teurer.

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SAARBRÜCKE­N (ulb/dpa) Die Zeiten fast völliger Preisstabi­lität, die noch Mitte vergangene­n Jahres herrschte, sind auch im Saarland offenbar vorbei. Die Verbrauche­rpreise lagen hier im November um 1,7 Prozent über dem Vorjahresn­iveau. Im vergangene­n Oktober hatte die Inflations­rate noch 1,4 Prozent betragen. Besonders schmerzhaf­t: Vor allem Waren und Dienstleis­tungen, die gerade in der Vorweihnac­htszeit gefragt sind, belasten das Portemonna­ie der Saarländer. So stiegen binnen eines Jahres im Saarland die Preise für Frischmilc­h um 14,3 Prozent, für Sahne um 34,5 Prozent und für Butter sogar um satte 36,2 Prozent. Das hat jetzt das Statistisc­he Amt ermittelt. Auch Obst ist jetzt 5,1 Prozent teurer als im November vergangene­n Jahres. Insgesamt kostet Nahrung nun 2,8 Prozent mehr.

Ausgerechn­et zu Beginn der Heizperiod­e ist das Heizöl binnen vier Wochen noch mal um über sechs Prozent teurer geworden und kostet jetzt fast 14 Prozent mehr als im Herbst letzten Jahres. Wohl dem, der mit Gas heizt: Das ist nun um fast fünf Prozent billiger.

Wer aber in der kalten Jahreszeit per Auto zum Skifahren oder per Flugzeug in die warme Ferne reisen möchte, muss dieses Jahr den Euro zweimal umdrehen. An den Tankstelle­n hat sich das Preisnivea­u für Kraftstoff binnen Jahresfris­t um 6,1 Prozent erhöht. Und dass die Zahl sicherer und attraktive­r Reiseziele in Zeiten von Terror und Krisen kleiner wird, zeigt sich auch in saarländis­chen Reisebüros. Für vergleichb­are Reiseleist­ungen müssen die Saarländer derzeit fast fünf Prozent mehr aufwenden als im letzten Jahr.

Es sind diese Ausreißer bei Energie, Nahrung und Reisen, die die Preissteig­erung antreiben. Angesichts des kräftigen Wirtschaft­swachstums bleibe der Preisauftr­ieb in Deutschlan­d insgesamt moderat, erklärte gestern der Analyst Ralph Solveen von der Commerzban­k. Bundesweit lag sie im November bei 1,8 Prozent, nach 1,6 im Vormonat.

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