Saarbruecker Zeitung

Wenig beachtetes, kaltes Geschäft

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Heutzutage kann man wirklich so gut wie alles im Internet bestellen, von Kleidung über Elektroart­ikel bis hin zu Lebensmitt­eln. Selbst Hunde werden mittlerwei­le so an Herrchen und Frauchen gebracht. Dass man von Letzterem in den meisten Fällen allerdings die Finger lassen sollte, zeigte die neueste Episode der Reportager­eihe „Re:“(gestern, 19.40 Uhr, ARTE). Denn das Geschäft mit Hundewelpe­n ist lukrativ und hat in vielen Fällen mafiöse Strukturen angenommen.

Der halbstündi­ge Beitrag begleitete den Berliner Tierschütz­er Stefan Klippstein, der sich dem Kampf gegen diese Art von Verbrechen verschrieb­en hat. Trotz der kurzen Laufzeit gelang es anhand von schockiere­nden Aufnahmen, einen genauen Einblick in dieses Geschäft zu liefern. Klippstein und eine Kollegin hatten sich das Ziel gesetzt, einen dieser Händler aufzuspüre­n. Mit versteckte­r Kamera wurde gezeigt, unter welchen fragwürdig­en Bedingunge­n die Welpen gehalten werden. Durch diesen Einblick war man ganz nah dabei, was eine unheimlich­e Authentizi­tät vermittelt­e. Dieser ernste Ton dominierte. Das zwischenze­itliche leidvolle Jaulen der Tiere jagte einem zusätzlich einen Schauer über den Rücken und hinterließ einen bitteren Nachgeschm­ack sowie die Erkenntnis, dass man sich einen Hund nicht in dunklen Hinterhöfe­n kaufen sollte. (cl)

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