Vom Büro auf die Bühne
Der koreanische Tenor Sung Min Song ist seit dieser Spielzeit im Ensemble des Staatstheaters.
hier – ich weiß nicht, ob ich an einem anderen Haus so gute Partien singen könnte.“Der junge Koreaner strahlt. „Ich habe sogar schon Fanpost bekommen – auf Facebook“. Dass er gleich auf den „Melcthal“angesetzt wurde, war für ihn eine besondere
Sung Min Song Herausforderung. „Die Oper ist lang, eine richtige ,Grand opéra‘, und die Partie extrem schwierig. Man muss sehr oft das hohe ,C‘ oder das hohe ,B‘ singen. Das ist nicht gut für die Stimme. Es gibt derzeit meines Wissens nur sechs Tenöre, die diese Rolle singen. Wenn ich krank bin, muss die Oper ausfallen. Pavarotti hatte sie einmal gesungen. ,Nie wieder!‘ soll er danach gesagt haben.“Song lacht. „Es gibt mit Sicherheit viele Tenöre, die die Rolle singen könnten, doch sie wollen es nicht. Es macht die Stimme kaputt.“Es gibt auch nicht viele Bühnen, die diese Oper aufführen. Das Stück ist aufwändig, die Besetzung groß: viele Solisten, großer Chor, Ballett – das macht die Produktion teuer, so dass sich meistens nur große Häuser den Luxus leisten, etwa die Metropolitan Opera in New York im vergangenen Jahr oder Covent Garden davor. Derzeit läuft die Oper auch in Kiel. Noch eine Vorstellung am 2. Dezember, dann kann Song sich neuen Aufgaben widmen. Er gastiert beispielsweise bei den Rheingau Musikfestspielen oder Operngalas. Gerade sang er mit dem Bariton Ludovic Tézier in Nancy. „Tézier gehört für mich aktuell zu den besten Bariton-Stimmen überhaupt“, schwärmt der junge Sänger. Gegen Ende der Spielzeit steht Mozarts „Cosi fan tutte“an, was auch seine Hürden mit sich bringt. „Da muss alles sehr kontrolliert sein.“
Was Sung Min Song hier vermisst, sind seine Eltern in der Heimat, Freunde in München und den Englischen Garten. „Ich habe es geliebt, mit meiner Frau ein Picknick dort zu machen – herrlich!“Auch auf sie muss er noch verzichten, denn sie lebt derzeit in Korea. Aber der Umzug ist, wenn alles gut geht, für das kommende Frühjahr geplant – mit Baby. Da bleibt nur zu wünschen: Toi toi toi!
Am Samstag wird „Guillaume Tell“zum letzten Mal im Staatstheater gespielt. Karten gibt es unter:
Tel (06 81) 30 92 486. im Saarland, sondern deutschlandweit, viele Jahre geprägt und gestaltet hat und das heute noch immer tut“, begründete Kulturminister Ulrich Commerçon die Entscheidung. Astel (84) war langjähriger Leiter der Literaturabteilung beim Saarländischen Rundfunk, arbeitete als Autor, Herausgeber und Dozent.
„Ich bekomme großartige Rollen hier.“
Tenor am Saarländischen Staatstheater