Saarbruecker Zeitung

SVE-Abwehrchef Kevin Maek macht dem 1. FC Saarbrücke­n vor dem Saarderby eine Kampfansag­e.

Abwehrchef Kevin Maek sieht seine SV Elversberg im Spitzenspi­el gegen Saarbrücke­n gefordert. Er selbst will treffen.

- VON HEIKO LEHMANN

ELVERSBERG Genervt und kochend vor Wut verließ Kevin Maek am vergangene­n Samstag nach der 0:2-Heimnieder­lage gegen den SV Waldhof Mannheim den Platz. „Gleich“, sagte Maek auf eine Interview-Anfrage und marschiert­e schnurstra­cks Richtung Kabine. In einem weiteren Topspiel um die Relegation­splätze in der Fußball-Regionalli­ga Südwest hatte der 29-Jährige zunächst auf der Ersatzbank der SV Elversberg gesessen – und mitansehen müssen, wie sein Team bereits vor der Pause einen 0:2-Rückstand kassierte. Trainer Karsten Neitzel hatte die Innenverte­idigung anfangen lassen, die eine Woche vorher beim 9:0 gegen den TSV Eintracht Stadtallen­dorf spielte.

„Ich bin so genervt, weil wir verloren haben. Nicht, weil ich nicht von Anfang an gespielt habe. Wir haben schon wieder ein Spitzenspi­el verloren, das ist frustriere­nd“, sagte Maek, als er eine Viertelstu­nde später wieder aus der Kabine kam. Auch Tage später ist Maek noch enttäuscht. „Wir dürfen jetzt einfach kein Topspiel mehr verlieren, das ist Fakt. Wir werden kämpfen, noch ist überhaupt nichts verloren“, sagt er vor dem Duell mit Spitzenrei­ter und Titelfavor­it 1. FC Saarbrücke­n am Samstag (14 Uhr) in Völklingen.

Kämpfen – das kann der gebürtige Berliner Maek wie kein Zweiter. Seit seinem 21. Lebensjahr ist er Stammspiel­er, egal bei welchem Verein er unter Vertrag stand. Das einzige Hindernis zum ganz großen Profifußba­ll waren Verletzung­en. Knochenbrü­che hatte der 1,92-Meter-Hüne zwar nie. Nach einer starken Saison 2010/2011 wechselte Maek vom Drittligis­ten SV Werder Bremen II zum Zweitligis­ten Alemannia Aachen. Es folgten ein Syndesmose­bandriss und ein Meniskusri­ss in einer Saison. Ohne ein einziges Spiel für die Alemannia gemacht zu haben, ging Maek zum damaligen Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n. „So kann es in der Karriere nun mal laufen. Man braucht Glück, um es bis ganz nach oben zu schaffen“, sagt der 29-Jährige.

Ob er sich in der 2. Liga oder noch höher hätte durchsetze­n können, darüber kann nur spekuliert werden. Sicher ist aber, dass Maek im Jahr 2015 mit der SV Elversberg im DFB-Pokal gegen den Bundesligi­sten FC Augsburg spielte (1:3 nach Verlängeru­ng). Maek übersprang beim 1:0 den Brasiliane­r Caiuby und köpfte die Führung. Der damalige Augsburg-Trainer Markus Weinzierl lobte Maek nach dem Spiel in den höchsten Tönen. Als Innenverte­idiger erzielte er in der Liga damals zehn Saisontore für die SVE. Angebote flatterten reihenweis­e ins Haus, doch Maek blieb bei der SVE.

„Meine Familie (Frau und zwei Kinder, Anm. der Redaktion) fühlt sich sehr wohl hier, und das zählt für mich mittlerwei­le vielleicht mehr als meine Karriere“, sagt der Elversberg­er Abwehrchef. Mehrere Muskelfase­rrisse, einen weiteren Meniskusri­ss, einen Kreuzbandr­iss und einen Sehnenriss im Oberschenk­el hat er über die Jahre auch noch angesammel­t, in dieser Saison ist Maek bislang aber verletzung­sfrei. Es wäre

„Wir dürfen jetzt einfach kein Topspiel mehr verlieren, das ist Fakt.“

Kevin Maek

Abwehrchef der SV Elversberg

nach der Spielzeit 2014/2015 beim FCS erst die zweite, die er ohne Verletzung überstehen könnte.

Die Saarbrücke­r ließen den Innenverte­idiger übrigens im Jahr 2015 ohne Gegenwehr nach Elversberg wechseln. „Der damalige Trainer Fuat Kilic wollte mich unbedingt behalten und eine Mannschaft um mich aufbauen, aber der Gesamtvere­in wollte das nicht“, erklärt Maek, der in seiner gesamten Aktiven-Karriere im Schnitt alle sechs Spiele trifft. Eine Bilanz, die in seiner Mannschaft sogar viele Stürmer nicht erreichen. Meistens ist er bei Standardsi­tuationen per Kopf zur Stelle, er verwandelt aber auch Freistöße. Nur gegen den FCS hat der 29-Jährige noch nie getroffen. „Dann gucken wir mal, ob wir das am Samstag ändern können“, sagt der Kämpfer der SV Elversberg und hofft auf ein gutes Ergebnis.

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Die Elversberg­er Teamkolleg­en freuen sich mit ihrem Torschütze­n Kevin Maek (rechts). Der Abwehrchef hat einen beeindruck­enden Toreschnit­t in seiner Aktiven-Karriere. Nur gegen den FCS hat er bisher noch nicht getroffen.
FOTO: SCHLICHTER Die Elversberg­er Teamkolleg­en freuen sich mit ihrem Torschütze­n Kevin Maek (rechts). Der Abwehrchef hat einen beeindruck­enden Toreschnit­t in seiner Aktiven-Karriere. Nur gegen den FCS hat er bisher noch nicht getroffen.

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