Saarbruecker Zeitung

Sex- und Klowitze

Neu im Kino: „Girls Trip“von Malcolm D. Lee

- Von Uwe Mies

In der Schule und auf dem College waren sie beste Freundinne­n. Dann gab es einen Bruch und man ging getrennte Wege. Das ist nun auch schon wieder fünf Jahre her und deshalb ist es höchste Zeit für eine Wiedervere­inigung. Ryan (Foto: UPI) , Sasha, Lisa und Dina drehen nur zu gern das Rad der Zeit zurück, um die Flossy Posse (die zahnseiden­e Clique) wieder aufleben zu lassen und das Essence Festival in New Orleans ist ihnen dafür ein angemessen­er Partyrahme­n. Allerdings ist es leichter gesagt als getan, mit 40 mal eben auf Knopfdruck die Sau raus zu lassen; und nicht jede spielt zu Beginn des wilden Wochenende­s mit sauberen Karten. Im Prinzip liegt die Sache ganz einfach. Wenn Sie sich vor Lachen auf die Schenkel schlagen müssen, weil eine Frau das Wort „Vagina“einfach mal so in die Runde pfeffert oder Männern in den Schritt guckt und dabei ihre Beischlaff­antasien hinausposa­unt, oder weil eine Frau nicht mehr einhalten kann und – einer Sprinklera­nlage gleich – über einer Menschenme­nge ihre Blase entleert – ja dann ist das der richtige Film für Sie.

Denn „Girls Trip“(bloß nicht ausspreche­n: Girls Strip!) ist für das schwarze amerikanis­che Frauenpubl­ikum, was zuvor „Brautalarm“und „Girls’ Night Out“für das weiße Frauenpubl­ikum waren: „Hangover“, nur derber und eben mit Frauen, die noch drastische­r als die Kerle Sex- und Klowitze reißen.

Man muss aber auch wissen, dass es so viele Gags dann aber auch nicht gibt, dass die wenigen breit ausgewalzt werden und dass es keinen Schlussspu­rt gibt, sondern eine lange Moralbrems­e in Richtung Freundscha­ft und Familie. (USA 2017, 122 Min.; Regie: Malcolm D. Lee). Regina Hall als Ryan.

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