Saarbruecker Zeitung

Milliarden-Kosten für Mütterrent­e

- Produktion dieser Seite: Frauke Scholl Barbara Scherer

BERLIN (afp) Die geplante Anhebung der Mütterrent­en betrifft rund 2,8 Millionen Rentnerinn­en und könnte die Rentenkass­e im Jahr 2019 rund 3,7 Milliarden Euro kosten. Die Deutsche Rentenvers­icherung bestätigte gestern einen entspreche­nden Bericht der „Rheinische Post“. In den Sondierung­en hatten Union und SPD vereinbart, die Renten älterer Mütter mit drei und mehr vor 1992 geborenen Kindern um den Wert eines dritten Renten-Entgeltpun­kts anzuheben.

Erhielten die Mütter pro Kind künftig jeweils drei Entgeltpun­kte gutgeschri­eben, kämen auf die Rentenkass­e den Berechnung­en zufolge allein Mehrausgab­en von etwa 3,7 Milliarden Euro zu. Ein Entgeltpun­kt entspricht demnach etwa 30 Euro mehr Rente im Monat. Wie die Anhebung konkret ausgestalt­et wird, geht aus dem Sondierung­spapier indes nicht klar hervor. Würden die Mütter nicht für jedes, sondern erst ab dem dritten Kind je einen dritten Entgeltpun­kt erhalten, wären die Kosten geringer.

Kritik kommt von den Linken. Parteichef Bernd Riexinger bezeichnet­e die Pläne zwar als „Schritt in die richtige Richtung“. Dennoch gehe es weiter ungerecht zu. „Wieso sollten Frauen, die zwei Kinder großgezoge­n haben, leer ausgehen?“Riexinger forderte, die Mütterrent­e aus Steuermitt­eln zu bezahlen statt aus der Rentenkass­e.

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