EU setzt Kampf gegen Plastikmüll fort
Gegen Plastiktüten geht die EU bereits vor. Jetzt hat sie auch anderen Kunststoff-Produkten den Kampf angesagt – Einwegbecher inklusive.
kleinen Kunststoffpartikel in Kosmetika. Sollen diese wirklich abgeschafft werden?
Ja. Bisher enthalten Körperpeeling, Waschmittel und Zahnpasta Teilchen unter fünf Millimetern Größe. Der „absichtliche“Zusatz dieser Kunststoff-Partikel soll nach dem Vorstoß aus Brüssel grundsätzlich verboten werden. Der entscheidende Ansatz liegt darin, dass Brüssel die sortenreine Rücknahme erleichtern möchte. Bisher wird Plastikmüll häufig in einem Container zusammengefasst. Dies macht eine erneute Nutzung zum Beispiel für Lebensmittel wie Wasserflaschen unmöglich. Denn diese müssen hohen Standards entsprechen, damit das Plastik nicht auf den Inhalt übergeht. Voraussetzung wäre also, dass die unterschiedlichen Kunststoffarten auch getrennt gesammelt werden. Darüber hinaus spricht sich die EU-Kommission vermehrt für Pfandsysteme aus (in Deutschland das Duale System), weil das vom Verbraucher als Belohnung empfunden wird.
Die EU hat ja schon die Plastiktüten verboten oder eingeschränkt. Bringen solche Maßnahmen denn wirklich etwas?
Ja. Der Erfolg fällt bisher sogar überraschend aus. 2016 wurden laut Handelsverband HDE immerhin ein Drittel weniger Plastiktüten verwendet als noch im Jahr davor. Allerdings blieben immer noch 3,7 Milliarden Stück. Dennoch wird das Beispiel in Brüssel als Ermutigung empfunden, in diese Richtung weiterzumachen. Der Appel der EU-Behörde lautet ganz klar: Plastikmüll sollte ordnungsgemäß und möglichst vollständig recycelt werden. Für den schnellen Salat in der Mittagspause gibt es ebenso Alternativen wie für den einmaligen Gebrauch eines Kaffee- oder Softdrink-Bechers, weil immer mehr Geschäfte auf Mehrweg umstellen.