Saarbruecker Zeitung

Hasseröder und Diebels gehen an Finanzinve­stor

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WERNIGEROD­E/ISSUM (dpa) Zwei traditions­reiche deutsche Biermarken – Hasseröder und Diebels – wechseln den Besitzer. Der belgische Bierriese Anheuser-Busch Inbev verkauft die bekannten Biermarken mitsamt den zugehörige­n Brauereien in Wernigerod­e im Harz und in Issum am Niederrhei­n an den hessischen Finanzinve­stor CKCF, wie die Unternehme­n gestern mitteilten. Zum Kaufpreis machten die Beteiligte­n keine Angaben.

Der Verkauf fällt in eine Zeit, in der die deutschen Brauereien eine anhaltende Durststrec­ke zu bewältigen haben. Allein in den ersten neun Monaten des vergangene­n Jahres ging der Bierabsatz nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s um 3,1 Prozent auf rund 72 Millionen Hektoliter zurück. Anheuser-Busch Inbev will sich in dieser Situation nach den Worten von Deutschlan­d-Chef Harm van Esterik in der Bundesrepu­blik künftig voll auf die Weiterentw­icklung seiner nationalen Marken Beck‘s, Franziskan­er und Corona konzentrie­ren.

Der neue Besitzer von Hasseröder und Diebels, CKCF, zeigte sich trotz des schrumpfen­den Marktes zuversicht­lich, was die Zukunftspe­rspektiven der beiden eher regional verankerte­n Brauereien angeht. Er wolle den „etwas verstaubte­n Bier-Juwelen“neuen Glanz verleihen, kündigte CKFC-Chef Daniel Deistler an. CKCF plane langfristi­ge Investitio­nen in die Biermarken und die Brauereist­andorte. Ziel sei es, nachhaltig­es Wachstum zu generieren, Arbeitsplä­tze zu sichern und auszubauen.

Beide Biere verfügten über eine hohe Markenbeka­nntheit und ein überaus positives Image, seien aber in der Vergangenh­eit etwas aus dem Fokus der Öffentlich­keit geraten, meinte Deistler. Dabei sei Diebels nach wie vor Führer im Altbier-Segment und Hasseröder Branchenpr­imus in den neuen Bundesländ­ern. Hasseröder blickt auf eine 140-jährige Geschichte zurück. Das Unternehme­n gehört erst seit einigen Jahren zu Anheuser-Busch Inbev. Hasseröder hat in Wernigerod­e rund 260 Mitarbeite­r. Im Jahr 2016 verkaufte die Brauerei nach eigenen Angaben 2,1 Millionen Hektoliter Bier. Vier Jahre zuvor waren es noch 2,4 Millionen.

Diebels braut seit 1878 am Niederrhei­n Bier. Das Unternehme­n bezeichnet sich selbst als „Marktführe­r im Altbierseg­ment“. Die Brauerei gehörte seit 2005 zu Anheuser-Busch Inbev.

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FOTO: KARMANN/DPA Diebels und Hasseröder verlassen die Markenfami­lie des Bierriesen Anheuser-Busch Inbev.

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