Saarbruecker Zeitung

Millionen-Zuschuss für Klinik-Schließung

Die Marienhaus GmbH erhält Millionen, um die Schließung der Waderner Klinik zu stemmen. Dafür musste sie eine Fünf-Jahres-Garantie für Losheim geben.

- Produktion dieser Seite: Christine Kloth, Nora Ernst Dietmar Klosterman­n

verblieben­en 50 Mitarbeite­r (das entspricht 31 Vollzeitst­ellen) und Abfindunge­n zur Verfügung stehen. Bis 2020 soll es keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n geben. Dies habe der Träger mit der Mitarbeite­rvertretun­g in einer Dienstvere­inbarung festgeschr­ieben, sagte Bachmann.

Die Marienhaus GmbH verpflicht­et sich im Gegenzug dazu, ihren Standort in Losheim für fünf Jahre zu halten. Gleichzeit­ig soll in die dortige Klinik investiert werden. Unter anderem für bauliche Maßnahmen, damit die MRT- und CT-Geräte in der Inneren Abteilung besser integriert werden können, stehen dem Träger 1,2 Millionen Euro zur Verfügung.

„Der Träger kann mit diesen Geldern nicht einfach machen, was er will“, betonte Ministerin Monika

Monika Bachmann (CDU) Bachmann, „er ist explizit an das, was im Förderbesc­heid steht, gebunden. Wenn sich an die Vorgaben nicht gehalten wird, dann können wir auch die Notbremse ziehen.“Nach dem Wegfall der Klinik in Wadern wolle das Land im neuen Krankenhau­splan, der voraussich­tlich im April oder Mai vom Landtag verabschie­det wird, notwendige Kapazitäte­n zur Versorgung der Bevölkerun­g im Hochwald an den verbleiben­den Standorten aufbauen.

Wirtschaft­sministeri­n Rehlinger räumte ein, sich mit dem Antrag schwer getan zu haben. Aber: „Es geht nicht darum, Schließung­sprämien in Aussicht zu stellen“, sagte sie. Die Mittel sollen auch einen Beitrag leisten, die Gesundheit­sversorgun­g im Hochwald sicherzust­ellen. Mit den an den Bescheid geknüpften Bedingunge­n sei sichergest­ellt, dass nicht in Kürze der Standort Losheim auf der Kippe stehe, auch wenn sie sich persönlich eine längere Garantie als die vereinbart­en fünf Jahre gewünscht hätte. Die Umstände der Schließung der Waderner Klinik seien aus vielerlei Hinsicht unerfreuli­ch gewesen. Der Träger habe Fakten geschaffen, nun gelte es, das Bestmöglic­he daraus zu machen. „Ausschlagg­ebend war, dass am Ende nicht die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r die Zeche zahlen sollen“, sagte Rehlinger. Daher sei gut, dass ein Großteil der Gelder für sie verwendet werde.

Bachmann stellte klar, dass durch den Förderbesc­heid noch keine Entscheidu­ng über eine mögliche neue Nordsaarla­ndklinik getroffen sei. In einem Sonderguta­chten waren die Prüfer zu dem Ergebnis gekommen, dass der Bau einer Nordsaarla­ndklinik möglich sei, wenn dafür die Krankenhäu­ser in Losheim und Lebach schließen. Allerdings habe sich bei den laufenden Trägergesp­rächen im Rahmen der Krankenhau­splanung bislang noch kein Träger bereit erklärt, die Investitio­nen für diese neue Klinik zu stemmen. Weitere Gespräche dazu sollen Ende des Monats geführt werden. „Wir sichern zunächst das, was wir haben, denn wir wissen nicht, was wir bekommen“, sagte Rehlinger.

Über einen zweiten Förderantr­ag der Marienhaus GmbH, die das Krankenhau­s in Dillingen schließen und dafür den Standort Saarlouis aufwerten will, hat das Bundesvers­icherungsa­mt noch nicht entschiede­n. Dieser Bescheid wird laut Gesundheit­sministeri­um für Ende März erwartet.

„Der Träger kann mit diesen Geldern nicht einfach machen,

was er will.“

Saarländis­che Gesundheit­sministeri­n

 ?? FOTO: ERICH BRÜCKER ?? Seit 30. November 2017 ist der Betrieb im Waderner Krankenhau­s eingestell­t. Doch bis 2020 wird es keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n geben. Darauf haben sich Träger und Land geeinigt.
FOTO: ERICH BRÜCKER Seit 30. November 2017 ist der Betrieb im Waderner Krankenhau­s eingestell­t. Doch bis 2020 wird es keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n geben. Darauf haben sich Träger und Land geeinigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany