Saarbruecker Zeitung

Aljona Savchenko und Bruno Massot verzichten auf die EM – trotz der Chance auf eine Medaille.

Aljona Savchenko und Bruno Massot lassen die Titelkämpf­e in Moskau bewusst aus.

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MOSKAU (sid) Nebelhorn statt Kreml, Trainingsa­lltag statt EM-Glanz – und „Schuld“hat Axel: Für Aljona Savchenko und Bruno Massot zählt nicht der erste gemeinsame Sieg bei einem internatio­nalen Championat, sondern nur der Gewinn ihrer ersten olympische­n Goldmedail­le. Und so feilen die Vize-Weltmeiste­r lieber im heimischen Oberstdorf am wichtigen dreifachen Wurf-Axel, während ihre Teamkolleg­en die Europameis­terschafte­n in Moskau als Generalpro­be für Pyeongchan­g nutzen.

Die fünf EM-Tage in der russischen Hauptstadt wollen die deutschen Paarlauf-Meister lieber zum intensiven Üben ihres „Königswurf­s“nutzen, Arbeit gibt es genug. „Es geht darum, noch mehr Sicherheit zu bekommen und auch das richtige Tempo zu finden“, sagte Trainer Alexander König zum Verzicht seiner Schützling­e auf die europäisch­en Titelkämpf­e. Der dreifache Wurf-Axel steht dabei im Mittelpunk­t, denn er kann im Kampf um den Olympiasie­g den entscheide­nden Unterschie­d ausmachen. In den letzten Monaten fehlte es bei den Wahl-Allgäuern bei dieser Höchstschw­ierigkeit an der notwendige­n Konstanz.

„Aljona und Bruno können immer hier und da kleine Fehler machen. Da ist es einfach gut, ein kleines As im Ärmel zu haben“, sagt König. Für die Deutsche Eislauf-Union (DEU) gehen im Megasport-Palast im Paarlauf somit nur die ebenfalls bereits für Olympia nominierte­n DM-Dritten Annika Hocke und Ruben Blommaert aus Berlin auf das Eis. Für die meisten seiner Teamkolleg­en ist die EM eine letzte Standortbe­stimmung, für Peter Liebers jedoch schlägt in Moskau die Stunde des Abschieds. Nach der Niederlage im nationalen Duell um das Olympia-Ticket gegen Paul Fentz geht die internatio­nale Karriere des sechsmalig­en deutschen Meisters früher als geplant zu Ende. „Hoffentlic­h kann ich mich gebührend vom internatio­nalen Zirkus verabschie­den“, sagt der 29-Jährige, der zwischen 2009 und 2017 sechs Mal deutscher Meister wurde. Karrierehö­hepunkt war Platz acht bei den Winterspie­len 2014 in Sotschi.

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FOTO: SOMMER/DPA Statt an der EM in Moskau teilzunehm­en, wollen Aljona Savchenko (links) und Bruno Massot intensiv in Oberstdorf für Olympia trainieren.

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