Die Vorbereitung auf die Meister-Krönung läuft
Die Ringer des KSV Köllerbach fiebern den Finalkämpfen entgegen. Derweil ist das neue Punktesystem in der Bundesliga beschlossen.
Sie hatten Besonderes geleistert und durften dementsprechend feiern: Einige Ringer des KSV Köllerbach waren nach dem 17:7-Erfolg im Halbfinal-Rückkampf am Samstagabend gegen den TuS Adelhausen bis in die frühen Morgenstunden unterwegs. „Das muss auch mal sein“, sagt Teamleiter Thomas Geid: „Nach so einem Abend kann man nicht einfach ins Bett gehen. Mittlerweile sind aber alle in der Vorbereitung aufs Finale.“
Dem KSV-Vorsitzenden Hilmar Rehlinger indes blieb zum Feiern wenig Zeit. Am Sonntag musste er zu einer Sitzung des Liga-Ausschusses des Deutschen Ringerbunds (DRB), fast nebenbei ist die Organisation für die beiden Finalkämpfe gegen Wacker Burghausen (20. Januar in Bayern, 27. Januar in der Hermann-Neuberger-Halle Völklingen) quasi mit Kampfende angelaufen. „Die Mannschaft wird schon am Freitag Richtung Burghausen aufbrechen. Da müssen die Busse, Übernachtungen und noch eine Trainingshalle organisiert werden“, sagt Rehlinger: „Der erste Fanbus war schon am Montag praktisch ausverkauft.“
Am Bestuhlungsplan für die Hermann-Neuberger-Halle wird derzeit gearbeitet. Zusätzliche Tribünenelemente sollen den Arena-Charakter verstärken und letztlich für 3000 Zuschauer Plätze bieten. Karten für den Heimkampf bekommt man im Internet über die Seite des KSV, der einzige direkte Vorverkauf findet am 22. Januar zwischen 16 und 20 Uhr in der Geschäftsstelle des KSV statt.
„Wer sich gegen den ASV Mainz durchsetzt, muss richtig stark sein“, sagt Thomas Geid über den Finalgegner: „Uns erwartet eine Mannschaft, die eigentlich keine Schwachstelle hat. Gerade in den unteren Gewichtsklassen sind sie sehr stark besetzt. Aber mit der Euphorie des Halbfinals im Rücken fahren wir dorthin, um uns für den Rückkampf die bestmögliche Ausgangsposition zu erkämpfen.“
Ob Greco-Schwergewichtler Heiki Nabi mithelfen wird, lässt Geid offen. Der Este hatte sich in Adelhausen am Knie verletzt. Die Stimmung in der Mannschaft sei „herausragend“, alle arbeiten auf den gemeinsamen Saisonhöhepunkt hin, jeder möchte dabei sein. „Wir werden stark stehen“, sagt Geid, dessen taktisches Gespür großen Anteil am Halbfinal-Erfolg hatte.
Mit dem aktuellen Finale vor Augen zurrten KSV-Chef Rehlinger und der Liga-Ausschuss am Sonntag
„Uns erwartet eine Mannschaft, die eigentlich keine Schwachstelle hat.“
Teamleiter Thomas Geid über Köllerbachs Finalgegner Burghausen
schon die Rahmenbedingungen für die kommende Saison endgültig fest. Köllerbach wird in einer der drei Vorrundengruppen mit den anderen Saarteams ASV Hüttigweiler, AC Heusweiler und KV Riegelsberg wie erwartet auf den Halbfinalgegner Adelhausen, Freiburg, Urloffen und Aufsteiger RG Hausen-Zell treffen. Das Achtelfinale in den Playoffs wird wegfallen – ebenso die Etat-Obergrenze von 150 000 Euro.
Stattdessen wird ein Punktesystem eingeführt. Jedem Athleten wird je nach Erfolg und Herkunft eine gewisse Punktzahl zugeordnet. Beispiel: Sportler, die bis zum 18. Lebensjahr mindestens drei Jahre im Verein ausgebildet wurden, erhalten zwei Minuspunkte, ausländische Weltmeister (es dürfen weiterhin vier Ausländer in einer Mannschaft stehen) acht Punkte. Insgesamt dürfen an einem Kampfabend höchstens 28 Punkte auf der Matte stehen. „Diese Grenze hat der KSV in beiden Halbfinalkämpfen nicht erreicht“, rechnet Rehlinger vor: „Wir erhoffen uns mit dieser Regelung größere Chancengleichheit und eine weitere Konzentration auf die Nachwuchsarbeit.“Dass man auch dafür Geld braucht, lässt sich nicht wegdiskutieren. Dass die Sponsorenakquise grundsätzlich nicht leichter wird, ebenfalls. „Wir haben eine ganz treue Gruppe von Unterstützern“, sagt Rehlinger: „Aber wir suchen schon seit drei Jahren nach einem Hauptsponsor.“