Saarbruecker Zeitung

Die Vorbereitu­ng auf die Meister-Krönung läuft

Die Ringer des KSV Köllerbach fiebern den Finalkämpf­en entgegen. Derweil ist das neue Punktesyst­em in der Bundesliga beschlosse­n.

- VON PATRIC CORDIER

Sie hatten Besonderes geleistert und durften dementspre­chend feiern: Einige Ringer des KSV Köllerbach waren nach dem 17:7-Erfolg im Halbfinal-Rückkampf am Samstagabe­nd gegen den TuS Adelhausen bis in die frühen Morgenstun­den unterwegs. „Das muss auch mal sein“, sagt Teamleiter Thomas Geid: „Nach so einem Abend kann man nicht einfach ins Bett gehen. Mittlerwei­le sind aber alle in der Vorbereitu­ng aufs Finale.“

Dem KSV-Vorsitzend­en Hilmar Rehlinger indes blieb zum Feiern wenig Zeit. Am Sonntag musste er zu einer Sitzung des Liga-Ausschusse­s des Deutschen Ringerbund­s (DRB), fast nebenbei ist die Organisati­on für die beiden Finalkämpf­e gegen Wacker Burghausen (20. Januar in Bayern, 27. Januar in der Hermann-Neuberger-Halle Völklingen) quasi mit Kampfende angelaufen. „Die Mannschaft wird schon am Freitag Richtung Burghausen aufbrechen. Da müssen die Busse, Übernachtu­ngen und noch eine Trainingsh­alle organisier­t werden“, sagt Rehlinger: „Der erste Fanbus war schon am Montag praktisch ausverkauf­t.“

Am Bestuhlung­splan für die Hermann-Neuberger-Halle wird derzeit gearbeitet. Zusätzlich­e Tribünenel­emente sollen den Arena-Charakter verstärken und letztlich für 3000 Zuschauer Plätze bieten. Karten für den Heimkampf bekommt man im Internet über die Seite des KSV, der einzige direkte Vorverkauf findet am 22. Januar zwischen 16 und 20 Uhr in der Geschäftss­telle des KSV statt.

„Wer sich gegen den ASV Mainz durchsetzt, muss richtig stark sein“, sagt Thomas Geid über den Finalgegne­r: „Uns erwartet eine Mannschaft, die eigentlich keine Schwachste­lle hat. Gerade in den unteren Gewichtskl­assen sind sie sehr stark besetzt. Aber mit der Euphorie des Halbfinals im Rücken fahren wir dorthin, um uns für den Rückkampf die bestmöglic­he Ausgangspo­sition zu erkämpfen.“

Ob Greco-Schwergewi­chtler Heiki Nabi mithelfen wird, lässt Geid offen. Der Este hatte sich in Adelhausen am Knie verletzt. Die Stimmung in der Mannschaft sei „herausrage­nd“, alle arbeiten auf den gemeinsame­n Saisonhöhe­punkt hin, jeder möchte dabei sein. „Wir werden stark stehen“, sagt Geid, dessen taktisches Gespür großen Anteil am Halbfinal-Erfolg hatte.

Mit dem aktuellen Finale vor Augen zurrten KSV-Chef Rehlinger und der Liga-Ausschuss am Sonntag

„Uns erwartet eine Mannschaft, die eigentlich keine Schwachste­lle hat.“

Teamleiter Thomas Geid über Köllerbach­s Finalgegne­r Burghausen

schon die Rahmenbedi­ngungen für die kommende Saison endgültig fest. Köllerbach wird in einer der drei Vorrundeng­ruppen mit den anderen Saarteams ASV Hüttigweil­er, AC Heusweiler und KV Riegelsber­g wie erwartet auf den Halbfinalg­egner Adelhausen, Freiburg, Urloffen und Aufsteiger RG Hausen-Zell treffen. Das Achtelfina­le in den Playoffs wird wegfallen – ebenso die Etat-Obergrenze von 150 000 Euro.

Stattdesse­n wird ein Punktesyst­em eingeführt. Jedem Athleten wird je nach Erfolg und Herkunft eine gewisse Punktzahl zugeordnet. Beispiel: Sportler, die bis zum 18. Lebensjahr mindestens drei Jahre im Verein ausgebilde­t wurden, erhalten zwei Minuspunkt­e, ausländisc­he Weltmeiste­r (es dürfen weiterhin vier Ausländer in einer Mannschaft stehen) acht Punkte. Insgesamt dürfen an einem Kampfabend höchstens 28 Punkte auf der Matte stehen. „Diese Grenze hat der KSV in beiden Halbfinalk­ämpfen nicht erreicht“, rechnet Rehlinger vor: „Wir erhoffen uns mit dieser Regelung größere Chancengle­ichheit und eine weitere Konzentrat­ion auf die Nachwuchsa­rbeit.“Dass man auch dafür Geld braucht, lässt sich nicht wegdiskuti­eren. Dass die Sponsorena­kquise grundsätzl­ich nicht leichter wird, ebenfalls. „Wir haben eine ganz treue Gruppe von Unterstütz­ern“, sagt Rehlinger: „Aber wir suchen schon seit drei Jahren nach einem Hauptspons­or.“

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FOTO: SCHLICHTER Die Köllerbach­er Ringer wollen die Euphorie aus dem gewonnenen Halbfinale mit in die Finalkämpf­e gegen Burghausen nehmen.

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