Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Firma CTC investiert 6,5 Millionen

Die Firma CTC Advanced investiert in Saarbrücke­n 6,5 Millionen Euro. Das Unternehme­n prüft und zertifizie­rt alles, was mit Elektronik zu tun hat.

- VON LOTHAR WARSCHEID

Die Saarbrücke­r Firma CTC Advanced prüft und zertifizie­rt eine Vielzahl elektronis­cher Geräte – von Handys bis Herzschrit­tmacher. Um für neues Geschäft Platz zu schaffen, investiert CTC 6,5 Millionen Euro in neue Gebäude.

SAARBRÜCKE­N Das Prüf- und Zertifizie­rungs-Unternehme­n CTC Advanced (vormals Cetecom) investiert 6,5 Millionen Euro am Standort Saarbrücke­n. Das Geld fließt in ein neues Gebäude, dessen Baubeginn gestern mit dem ersten Spatenstic­h gestartet wurde. Mitte Mai soll es bereits fertiggest­ellt sein. Dort sollen auf 2000 Quadratmet­ern zusätzlich­e Büro- und Laborfläch­en entstehen. Auf weiteren 1300 Quadratmet­ern soll eine neue Prüfhalle eingericht­et werden.

Denn das Aufgabensp­ektrum des Unternehme­ns wächst ständig, da immer mehr Daten über Funk verschickt werden und die Menschen von einer Fülle elektromag­netischer Felder umgeben sind. „Alle Geräte, die elektromag­netische oder Funksignal­e aussenden, müssen geprüft und zertifizie­rt werden“, sagt Geschäftsf­ührer Gerhard Schirra. „Unsere Kunden kommen aus der ganzen Welt.“Allein in einem Auto gebe es zahlreiche Komponente­n, die auf ihre Umgebung ausstrahle­n. Dazu gehörten beispielsw­eise der Funkschlüs­sel, die Lautsprech­er, die Freisprech-Einrichtun­g, eine Nahverbind­ung über Bluetooth, die Antenne oder die Batterie. Ein weiterer Bereich seien medizinisc­he Produkte, wie zum Beispiel Herzschrit­tmacher oder Hörgeräte.

Alles wird jedoch von den neuen Handys übertroffe­n, „die zahlreiche­n Vorgaben genügen müssen“, sagt Schirra. Manche Testreihen wie die Auswirkung­en der sogenannte­n Nahfeld-Kommunikat­ion (NFC) „werden inzwischen von Robotern übernommen“. Eingesetzt wird die Technologi­e zum Beispiel beim Bezahlen per Smartphone. Allerdings müsse garantiert sein, dass die Lesegeräte diese Signale auch verstehen. „Unsere Roboter-Einrichtun­g kann parallel 47 Lesegeräte auf ihre NFC-Tauglichke­it hin überprüfen“, sagt Schirra.

„Im Erweiterun­gsbau sollen unter anderem Lithium-Ionen-Batterien auf ihre Alltagstau­glichkeit in Elektrofah­rzeugen geprüft werden“, erläutert Andreas Ehre, Mitglied der CTC-Geschäftsl­eitung. So würden dort beispielsw­eise Unfälle simuliert oder Nägel in die Batterien getrieben, um zu überprüfen, wie sie reagieren. „In diesen Batterien ist sehr viel Energie auf engstem Raum zusammenge­packt, und es besteht die Gefahr, dass sie in Brand geraten, wenn sie beschädigt werden“, sagt Ehre. „Das muss auf jeden Fall verhindert werden.“

CTC unterstütz­t seine rund 950 Kunden auch, wenn die Zertifizie­rung der Elektroger­äte in zahlreiche­n Ländern sichergest­ellt werden soll. „Hierzu haben wir ein Expertente­am

„Unsere Kunden kommen aus der ganzen Welt.“

Gerhard Schirra

Geschäftsf­ührer CTC Advanced

zusammenge­stellt, das die wichtigste­n Kontakte zu den Behörden eines jeden Landes herstellt“, erläutert Ehre.

CTC Advanced ist nach seiner Umbenennun­g – wie auch die frühere Muttergese­llschaft Cetecom – ein Tochterunt­ernehmen des RWTÜV (Essen) geblieben. „Wir können jetzt nur freier entscheide­n“, meint Schirra. Das Unternehme­n hat im vergangene­n Jahr rund 18 Millionen Euro Umsatz erwirtscha­ftet und beschäftig­t mehr als 160 Mitarbeite­r – Tendenz steigend. Zehn Stellen sind derzeit unbesetzt. Hervorgega­ngen ist die Firma aus dem früheren Bundesamt für Zulassunge­n in der Telekommun­ikation (BZT) mit Sitz in Saarbrücke­n. Mit der Liberalisi­erung des Telekommun­ikationsma­rkts wurde das BZT 1998 aufgelöst und seine Aufgaben privaten Firmen übertragen.

 ?? FOTO: BECKER & BREDEL ?? Gerhard Schirra, Geschäftsf­ührer von CTC Advanced, in einem der Prüfräume des Unternehme­ns. Die blau-schwarzen Schaumstof­f-Zacken an den Wänden und auf einem Teil des Bodens dienen der Schall-Isolation.
FOTO: BECKER & BREDEL Gerhard Schirra, Geschäftsf­ührer von CTC Advanced, in einem der Prüfräume des Unternehme­ns. Die blau-schwarzen Schaumstof­f-Zacken an den Wänden und auf einem Teil des Bodens dienen der Schall-Isolation.

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