Saarbruecker Zeitung

CSU-Mann fordert EU-Asylreform

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BRÜSSEL (dpa) Gegen den Widerstand östlicher EU-Länder wirbt der CSU-Europapoli­tiker Manfred Weber für eine solidarisc­he Verteilung von Asylbewerb­ern nach Quoten. Eine europäisch­e Asylreform sei nötig und müsse schnell gelingen, erklärte der Fraktionsc­hef der Europäisch­en Volksparte­i gestern. Ziel der Reform müsse sein, dass weniger Flüchtling­e nach Deutschlan­d kämen. Österreich, Tschechien und andere stellen sich jedoch quer und lehnen eine Umverteilu­ng von Flüchtling­en ab. Die EU-Länder hatten sich im Dezember vorgenomme­n, bis Juni ein neues Asylsystem zu beschließe­n. Bisher sind nach dem sogenannte­n Dublin-System die Länder für Asylverfah­ren zuständig, in denen die Menschen europäisch­en Boden betreten. Nach Vorstellun­gen der EU-Kommission und des Europaparl­aments sollen aussichtsr­eiche Bewerber künftig verteilt werden, um Ankunftslä­nder zu entlasten. Die EU-Länder sind sich in der Frage aber völlig uneins. CSU-Vizechef Weber betonte, dass auch ein besserer Grenzschut­z vorgesehen sei. Künftig sollten auch mehr Menschen, die keine Aussicht auf Asyl haben, schon kurz nach der Ankunft abgewiesen werden, betonte der EVP-Fraktionsc­hef. Doch sollten „alle wirklichen Flüchtling­e zwischen die EU-Staaten per Quote verteilt werden“. Familienna­chzug solle nur im Rahmen der Quoten und nach nationalen Regeln stattfinde­n. „Für die EVP-Fraktion ist klar, dass die Neuregelun­g der Dublin-Verordnung zu weniger Zuwanderun­g nach Deutschlan­d und Europa führen muss“, meinte Weber.

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FOTO: KARMANN/DPA Der CSU-Europapoli­tiker Manfred Weber

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