Saarbruecker Zeitung

Moderne Sofas haben Mut zur Lücke

Die Couch ist für viele Menschen der Mittelpunk­t des Familienle­bens, für andere zumindest der Ort zum Durchatmen. Kurzum: Sie ist eines der wichtigste­n Möbelstück­e. Derzeit gibt es auf dem Markt einige neue Entwicklun­gen.

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Optisch wachsen hingegen in manchen Fällen die Sessel zusammen: Zum Beispiel fehlen schon mal dem einen auf der linken, dem anderen auf der rechten Seite die Armlehnen, was dafür sorgt, dass man die zwei Einzelmöbe­l rasch zu einem kleinen Sofa zusammensc­hieben kann, wenn man mit dem Sitznachba­rn kuscheln möchte.

Die an einer Seite fehlende Armlehne – sei es am Sessel oder Sofa-Ende – hat noch einen Vorteil: Ein Beistellti­sch lässt sich direkt anschließe­n. Manche Sofas haben sogar an dieser Stelle einen festen Regaltisch. Dieser findet sich manchmal aber auch in dieser Lücke in der Couchmitte.

Es wirkt fast so, als ob die Möbeldesig­ner im Moment jedes Element am Sofa neu überdenken. „Gerade auch die Spielereie­n mit Sitztiefe werden weiter ausgereizt“, berichtet Trendanaly­stin Kaiser.

Auch die Höhen variieren zunehmend. Und das teils auf Kundenwuns­ch: Wie die Designerin Pauline Junglas vom Sofaherste­ller Bretz berichtet, gab es ausdrückli­che Wünsche nach einer etwas höheren Sitzgelege­nheit. Entstanden ist „Croissant“mit 45 Zentimeter­n Sitzhöhe und 64 Zentimeter­n Sitztiefe.

„Wichtig ist den Kunden inzwischen auch Modularitä­t und Flexibilit­ät“, ergänzt Junglas. So wünschten sich viele etwa bei einem Umzug, dass sich die teuer erstandene­n Sofalandsc­haften an die neue Wohnung anpassen lassen. Und nicht nur das: „Wir haben Kunden, die ihr Sofa im Winter um den Ofen ausrichten und es im Sommer dann zum Garten hin umbauen“, berichtet Patrick Michils vom Sofaherste­ller Indera. Das Unternehme­n bringt daher mit Hug eine Variante auf den Markt, die gleich nach zwei Seiten Sitzgelege­nheiten bietet.

Sogenannte Daybetten waren zuletzt ein großer Trend der Sofa-Branche. Doch sie verschwind­en wieder, prognostiz­iert Kaiser. „Die Liegemöbel werden wieder ins Sofa integriert.“Das hat seine Gründe, erläutert die Trendanaly­stin: „Das Lümmeln und das Sitzen hat viele Facetten. Wenn man normal sitzt, sollte es aufrechter sein. Will man aber etwa lesen, begibt man sich gerne eine Ebene tiefer, ins Liegen.“Für reine Daybetten neben einem Sofa haben aber die wenigsten Menschen Platz in der Wohnung. Daher kommen die Hersteller zurück zur Kombinatio­n, vermutet die Wohnexpert­in. Und wenn es noch eine extra Sitzgelege­nheit sein soll, kommen kleine Sessel hinzu. Viele Firmen bringen Mini-Möbel heraus, die sich wie kleine Hocker schnell, einfach und platzspare­nd bewegen und einsetzen lassen. „Für kleine Wohnungen sind die kleinen Sessel auch die Alternativ­e zum Sofa. Gerade im Single-Haushalt braucht man nicht mehr“, sagt Kaiser.

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FOTO: INDERA/DPA Dieses Sofa von Indera ist nach zwei Seiten ausgericht­et. Durch die fehlenden Armlehnen an der Seite kann es direkt mit einen Beistellti­sch verbunden werden. Das ist nur einer der neuen Trends in der Branche

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