Saarbruecker Zeitung

Die Zukunft des Uni-Winterball­s sieht nicht gut aus

- VON MARKO VÖLKE

SAARBRÜCKE­N Kommt sie oder kommt sie nicht? Nach ihrem Unfall und angesichts der laufenden Koalitions­verhandlun­gen in Berlin wurde viel darüber spekuliert, ob Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) es zum diesjährig­en Winterball der Saar-Uni schafft. Doch dieses gesellscha­ftliche Ereignis ließ sich die Ministerpr­äsidentin nicht nehmen. Der Termin passe ideal, sagte sie am Samstagabe­nd in der Saarbrücke­r Congressha­lle. „Ich habe gestern den ganzen Tag über das Thema Forschung und Wissenscha­ft in Berlin verhandelt. Morgen geht es weiter.“

Nur auf den traditione­llen Eröffnungs­tanz musste die Politikern nach ihrem Unfall verzichten: „Das fällt mir schon sehr schwer“, bedauerte sie. Und so eröffneten dieses Mal die mehrfachen Saarlandme­ister Anastasia Huber und Artemi Fursov vom ATSV Saarbrücke­n den Ball. Der 17-jährige Abiturient, der zudem als Junior-Student im Fach Informatik an der Uni eingeschri­eben ist, und seine Partnerin legten die Messlatte in der Disziplin Tanzen hoch.

Normalerwe­ise seien solche Anlässe nicht sein Ding und er sei auch kein leidenscha­ftlicher Tänzer, verriet Uni-Präsident Manfred Schmitt. Doch der Winterball sei eine liebgewonn­ene Tradition. Die ersten Monate seiner Amtszeit seien aufreibend und schwierig gewesen. Doch es lohne sich, weiter für eine leistungss­tarke Uni zu kämpfen. Er blicke optimistis­ch in die Zukunft. Nicht nur für den Uni-Präsidente­n war der aktuelle Ball eine Premiere. Auch die Medizin-Studentinn­en Isabella und Alice waren zusammen mit ihrer Freundin Rosa, die in Heidelberg studiert, zum ersten Mal dabei: „In Trier wird nicht so groß gefeiert“, sagte Rosa. Informatik-Professor Holger Hermanns war schon öfter auf dem Winterball: „Das ist meine Familie, hier treffe ich meine Schäfchen und Chefs.“

Auch Kultur-Manager Meinrad Maria Grewenig ist Stammgast. „Das Ambiente ist sehr schön.“Er könne sich auch vorstellen, dass der Ball zukünftig im Weltkultur­erbe steige. Aber in der Congressha­lle sei mehr Platz, sagte er auf die Zukunft des traditione­llen Ereignisse­s angesproch­en. Der Erste Winterball wurde 1963 ausgericht­et. Die Zukunft der Veranstalt­ung sieht nach dem Abspringen anderer saarländis­cher Hochschule­n als Mitveranst­alter zurzeit nicht so rosig aus. Nach der diesjährig­en Ausgabe werde man Gespräche führen und Alternativ­en suchen, sagte Uni-Sprecherin Friederike Meyer zu Tittingdor­f. Auch Kramp-Karrenbaue­r hofft auf eine Fortsetzun­g.

Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Während zur LiveMusik des „Pik 10 Tanzorches­ters“und von „Kat Moore And Band“fleißig und ausgelasse­n getanzt wurde, heizte DJ Matte im Foyer West den Gästen mit dem Partyklass­iker „I will survive“ein. Bleibt zu hoffen, dass der Uni-Winterball fortgeführ­t wird.

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FOTO: B&B Für Unipräside­nt Manfred Schmitt, hier mit Frau Beate, ist der Winterball eine liebgewonn­ene Tradition. Andere Hochschule­n sind ausgestieg­en.

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