Gutes Olivenöl ist richtig teuer
Tester entdecken Reste von Mineralöl, Etikettenschwindel und ranzigen Geschmack.
bewerteten Test-Kandidaten sind Produkte für 26 Euro pro Liter zu finden. Und auch eins der beiden „mangelhaften“Öle kostet knapp 19 Euro. Die „ausreichenden“Öle sind zwar beim Geschmack und Geruch oft „befriedigend“, Kennzeichnungsmängel oder Schadstoffe, zum Beispiel Mineralöl-Kohlenwasserstoffe, verschlechtern jedoch die Note. Schadstoffe gelangen aus Maschinenöl oder Abgasen ins Olivenöl. Das lässt sich selbst bei Bio-Produkten kaum verhindern. Sechs Öle waren nach Angaben der Tester übermäßig stark belastet. Die „mangelhaften“Öle wiesen einen stichigen oder ranzigen Geschmack auf.
Öle mit den Bezeichnungen „nativ extra“oder „extra vergine“müssen rein mechanisch ohne Wärmezufuhr hergestellt werden und dürfen bei Geruch und Geschmack keine Fehler aufweisen. Zumindest eine leichte Fruchtnote muss erkennbar sein. In Deutschland gibt es fast nur Olivenöle dieser Güteklasse zu kaufen. Die mit „mangelhaft“bewerteten Produkte tragen diesen Namen aber zu Unrecht.
Für die Etiketten auf den Olivenöl-Flaschen gelten strenge Regeln. Vorne drauf muss zum Beispiel die Güteklasse und bei nicht gemischten Ölen gut sichtbar die Herkunft stehen. Viele Hersteller verstecken diese Angaben aber auf der Rückseite. Bei der Beschreibung des Geschmacks sind nur bestimmte Wörter erlaubt, zum Beispiel „fruchtig“oder „mild“. Stattdessen fanden die Tester auf vielen Flaschen werbliche Angaben, die teils auch nicht stimmen. Immerhin gab es bei allen Ölen mit konkreter Herkunftsangabe keine Anzeichen für Schummelei.
Erfreulicherweise sind die Ergebnisse des aktuellen Tests besser als bei der Untersuchung, die die Stiftung Warentest Anfang 2017 durchgeführt hatte. Damals schnitt kein einziges Olivenöl mit „gut“, jedoch zehn Öle mit „mangelhaft“ab. Und 2016 war das Ergebnis noch negativer. Allerdings wurden teilweise andere Olivenöle getestet.