Immer mehr Pendler finden Job im Saarland
Rund 57 600 Frauen und Männer haben an der Saar einen Arbeitsplatz, ihren Wohnsitz aber außerhalb des Landes.
SAARBRÜCKEN (low) Die Zahl der Pendler, die außerhalb des Landes wohnen, aber an der Saar arbeiten, ist im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent auf 57 600 Frauen und Männer gestiegen. Das teilte gestern die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit. Auf der anderen Seite haben 32 900 Saarländer außerhalb des Landes einen Arbeitsplatz, 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
SAARBRÜCKEN Das Saarland ist ein Einpendlerland. Rund 57 600 Frauen und Männer haben an der Saar einen Arbeitsplatz, ihren Wohnsitz aber außerhalb des Landes. Deren Zahl ist im vergangenen Jahr gegenüber 2016 noch einmal um 0,8 Prozent gestiegen, wie aus der jüngsten Erhebung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht. „Unter den Flächenländern weisen wir mit 15 Prozent die zweithöchste Einpendlerquote auf“, sagt Direktionsleiterin Heidrun Schulz. Dies bedeutet, dass 15 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Saarland Einpendler sind. Nur in Brandenburg ist diese Quote mit 17,7 Prozent noch höher.
Allein aus Rheinland-Pfalz fahren knapp 27 300 Menschen regelmäßig ins Saarland zum Arbeiten. Einpendler-Region Nummer zwei ist Lothringen mit rund 17 000 Frauen und Männern. Deren Zahl sank um 2,5 Prozent. Unter den Grenzpendlern sind auch 4900 Deutsche, die in Lothringen leben. Deren Anzahl ist spürbar gesunken. „Vor zehn Jahren lag sie noch bei 6400“, sagte Schulz gestern bei der Präsentation dieser Zahlen. Die übrigen Pendler kommen aus den Bundesländern, die an Rheinland-Pfalz angrenzen. Es sind aber auch etwa 1000 Einpendler aus osteuropäischen Ländern wie Polen registriert. „Das sind häufig Frauen, die in der häuslichen Pflege arbeiten, in ihrem Heimatland aber weiterhin den ersten Wohnsitz haben“, mutmaßt Schulz.
Rund ein Drittel der Einpendler sind in der saarländischen Industrie beschäftigt. Dahinter kommt der Handel mit etwa 14,4 Prozent. Die meisten von ihnen haben eine abgeschlossene Berufsausbildung (34 600). Ohne Berufsabschluss sind 8200 – allerdings mit abnehmender Tendenz. Vor zehn Jahren verfügten noch 9500 Einpendler über keinen Berufsabschluss.
Allerdings ist nach Angaben der BA-Regionaldirektion auch die Anzahl der Frauen und Männer gestiegen, die aus dem Saarland heraus in die Nachbarregionen zur Arbeit fahren. Mitte vergangenen Jahres – neuere Zahlen liegen nicht vor – waren das 32 900 Menschen, 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten von ihnen (17 200) finden in Rheinland Pfalz Arbeit, aber auch in den übrigen westdeutschen Bundesländern. Die Auspendler ins benachbarte Ausland sind hierbei nicht erfasst. Nach Angaben der luxemburgischen Sozialversicherung IGSS fahren 8700 Saarländer regelmäßig zum Arbeiten ins Großherzogtum.
Insgesamt liegt der Pendlersaldo bei 24 700 Personen. „Demnach pendeln mehr Beschäftigte zu ihren Arbeitsplätzen in das Saarland ein, als Beschäftigte zur Arbeit das Land verlassen“, sagt Schulz.
Zufrieden ist die Direktionschefin auch mit der Februar-Entwicklung am saarländischen Arbeitsmarkt. Im vergangenen Monat waren 34 600 Frauen und Männer arbeitslos. Das waren 20 Personen oder 0,1 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 2300 Betroffene oder 6,3 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 6,6 Prozent. 9100 offene Arbeitsstellen sind gemeldet, 26 Prozent mehr als vor Jahresfrist. „Wir haben die geringste Februar-Arbeitslosigkeit seit vielen Jahren. Noch niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Februar 1981“, sagt Schulz. Sozialversicherungspflichtig sind an der Saar rund 388 300 Frauen und Männer beschäftigt (plus 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
10 500 Flüchtlinge sind nach BA-Angaben derzeit im Saarland arbeitsuchend gemeldet. Davon tauchen 3600 in der Arbeitslosen-Statistik auf. 4600 absolvieren Sprachkurse, 2200 befinden sich in BA-Maßnahmen. „300 haben schon diesem Jahr eine reguläre Arbeit aufgenommen“, sagte Schulz. 300 seien in Ausbildung.