Saarbruecker Zeitung

Saarland steckt 100 Millionen Euro in Straßen-Erhalt

- VON UTE KIRCH Produktion dieser Seite: C. Kloth, J. Schleuning Dietmar Klosterman­n

SAARBRÜCKE­N (ukl) Im Saarland steht in diesem Jahr mehr Geld für den Erhalt des Straßennet­zes bereit. Wie Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger (SPD) gestern mitteilte, sollen hundert Millionen Euro in die Reparatur von Autobahnen, Bundes- und Landstraße­n fließen. Das Land stockt seinen Anteil um 5,35 Millionen Euro auf 21,3 Millionen Euro auf. Davon sollen rund 50 größere Bauprojekt­e realisiert werden. Zunächst sollen mit dem Programm „Gute Straßen“die oberflächl­ichen Schäden behoben werden. Ab dem Jahr 2020 verfüge das Saarland wieder über einen größeren finanziell­en Spielraum, sodass dann ganze Streckenzü­ge von Grund auf saniert werden könnten.

SAARBRÜCKE­N Rund 2100 Kilometer lang ist das Netz an Autobahnen, Bundes- und Landstraße­n im Saarland. Und nicht jeder Abschnitt „sieht so aus, wie es wünschensw­ert wäre“, sagte gestern Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger (SPD). Insgesamt rund 100 Millionen Euro sollen daher in diesem Jahr in den Erhalt dieses Straßennet­zes fließen. Das Saarland stockt seine Mittel für die Landstraße­n im Vergleich zum Vorjahr um 5,35 Millionen Euro auf insgesamt 21,3 Millionen Euro auf.

Rund 50 größere Landstraße­nprojekte mit einem Volumen über 100 000 Euro sind in diesem Jahr geplant. Durch die bessere finanziell­e Ausstattun­g des Landesbetr­iebs für Straßenbau (LfS) könnten Projekte schneller angepackt werden. Mit der ersten Maßnahme – der Fahrbahner­neuerung an der L 323 zwischen Leitzweile­r und Theley – sei bereits begonnen worden. Anfang Mai sollen die Bagger für neun weitere Projekte rollen. Nicht alle Maßnahmen könnten gleichzeit­ig umgesetzt werden, um Staus zu vermeiden. Aber es sei auch eine Frage der Kapazitäte­n der Bauwirtsch­aft.

Zunächst sollen mit den Mitteln oberflächl­iche Schäden repariert werden. „Es werden Schlaglöch­er, Spurrinnen, Risse und Bankettsch­äden erledigt sowie Arbeiten an den Entwässeru­ngsanlagen“, erläuterte die Ministerin. Zunächst sollten die Strecken saniert werden, wo es routinemäß­ig schlechte Zustandswe­rte gebe. „Warten würde an diesen Stellen teurer werden“, sagte Rehlinger.

Die Instandset­zungsarbei­ten erhöhten zwar die Sicherheit, bedeuteten aber noch keine nachhaltig­e Beseitigun­g von Schäden. „Dafür sind ab 2020 neue Anstrengun­gen notwendig. Dann haben wir im Rahmen der Bund-Länder-Finanzbezi­ehungen bekanntlic­h einen größeren Spielraum für solche Investitio­nen“, sagte Rehlinger. Dieser Spielraum werde genutzt, um das Verkehrsne­tz wesentlich zu verbessern. Ab 2020 sollen dann ganze Streckenzü­ge von Grund auf erneuert werden, also auch die unter dem Asphalt liegenden Schichten saniert werden. Dafür hätten die Vorbereitu­ngen bereits begonnen.

Vom Bund fließen im Jahr 2018 78,8 Millionen Euro in den Erhalt von Autobahnen und Bundesstra­ßen. Der Bundesante­il habe sich seit 2011 verdoppelt, sagte Rehlinger. Die Gesamtinve­stitionen des Bundes einschließ­lich des Betriebsdi­enstes beliefen sich auf rund 110,6 Millionen Euro. Das wichtigste Projekt sei in diesem Bereich die Fertigstel­lung der A8 hinter Merzig. Dafür seien rund 40 Millionen Euro vorgesehen. Ein weiterer Schwerpunk­t seien die Mitfahrerp­arkplätze, die bis 2022 alle mit einer guten Beleuchtun­g ausgerüste­t werden sollen. Die Wirtschaft­sministeri­n zeigte sich zuversicht­lich, dass der Landesbetr­ieb für Straßenbau die Mittel nahezu vollständi­g abrufen werde.

Für den Radwegeaus­bau stelle das Land 2018 900 000 Euro zur Verfügung. Hinzu kämen Bundesmitt­el. Rehlinger sprach sich dafür aus, das Planungsre­cht für den Radwegebau zu vereinfach­en. „Radwegebau hört sich leicht an, doch es ist extrem komplizier­t“, sagte sie. Selbst wenn ein Radweg neben eine bereits bestehende Straße gebaut werden soll, müsse erneut eine komplette Umweltvert­räglichkei­tsprüfung durchgefüh­rt werden. Dies koste viele Ressourcen.

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FOTO: DIETZE/DPA Sieht ab 2020 Spielraum für Investitio­nen: Ministerin Anke Rehlinger (SPD).

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