Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Wildpark freut sich über viel Nachwuchs

Zwei Lämmer wurden bereits geboren, kleine Enten und Uhus sollen in den nächsten Tagen folgen.

- VON HEIKO LEHMANN

SAARBRÜCKE­N Auch wenn die niedrigen Temperatur­en und die wenigen Sonnenstra­hlen in diesen Tagen nur wenig vom Frühlingsb­eginn verraten – im Saarbrücke­r Wildpark hat das neue Leben längst begonnen. „In der Nacht von Sonntag auf Montag kamen zwei Lämmer auf die Welt. Und neugeboren­e Ziegen gab es in diesem Jahr auch schon“, sagt Philipp Echternach. Der 19-Jährige macht seit September ein Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr (FÖJ) im Wildpark und kennt sich schon bestens mit den Tieren aus. Bereits beim Öffnen des Geheges stürmen die kleinen Ziegen zum 19-Jährigen. Als Echternach dann auch noch eine Handvoll Futter aus der Tasche holt, ist er der König der Ziegen. „Kleine Enten und kleine Uhus bekommen wir auch in den kommenden Tagen, da stören wir die Mutter aber besser nicht“, sagt der junge Mann aus Altenkesse­l.

25 Tierarten und etwa 150 Tiere gibt es im Saarbrücke­r Wildpark. Da der Eintritt kostenlos ist, lässt sich eine jährliche Besucherza­hl nur schwer schätzen. Hunderttau­sende werden es sein. „Es werden immer mehr Besucher, das können wir anhand von den Einnahmen aus den Futterauto­maten feststelle­n“, sagt Ralf Blechschmi­dt, Abteilungs­leiter Stadtwald beim Amt für Stadtgrün und Friedhöfe der Landeshaup­tstadt und gleichzeit­ig Chef des Wildparks. Da auch immer mehr Franzosen in den Saarbrücke­r Wildpark kommen, wird die Zweisprach­igkeit in Zukunft auch eine Rolle spielen. Die Wildpark-Akademie sucht bereits Mitarbeite­r mit Französisc­h-Kenntnisse­n, um auch Führungen für Kindergärt­en und Schulklass­en aus Frankreich anbieten zu können.

Insgesamt ist der Wildpark-Chef sehr zufrieden mit dem Verhalten der Besucher. In vielen Wildparks und Zoos füttern die Besucher oft mitgebrach­tes und falsches Futter. In Saarbrücke­n waren Jahre lang Spaghetti sehr bliebt, da man sie gut durch den Zaun stecken konnte. Im Magen aufgequoll­en, hatte die Tiere aber große Probleme mit den Nudeln. „Wir mussten über Jahre viel Aufklärung­sarbeit leisten und sind heute froh, dass die Besucher sich an die Futterrege­ln halten. Für 50 Cent oder für zwei Euro kann man sich unser Futter an Automaten kaufen und unterstütz­t damit gleichzeit­ig noch die Tiere“, erklärt Blechschmi­dt.

34 000 Euro konnte der Wildpark im vergangene­n Jahr durch die Automaten einnehmen. Im Jahr 2014 waren es noch 20 000 Euro. Das Geld werde in Maßnahmen im Park investiert. In diesem Jahr wurden bereits Nistkästen für den Vogel des Jahres 2018, den Star, aufgehängt und ein neues Außengeheg­e für die Meerschwei­nchen wird auch gebaut.

Apropos Neuzugänge. „Das ist Strolch, unser neues Pony. Es wurde uns von einer Privatpers­on geschenkt. Es ist sehr zutraulich und Kinder können auf ihm reiten“, berichtet Echternach. „Ich wusste nach dem Abitur nicht, ob ich eine Ausbildung oder ein Studium beginnen sollte. Die Arbeit hier und die Natur haben mich voll überzeugt. Ich werde ein Forstwirts­chaftsstud­ium beginnen“, sagt der 19-Jährige. Beim Umweltmini­sterium kann man sich noch bis Mai für zwei neue FÖJ-Stellen im Wildpark bewerben. Auch mehr als 100 Schüler machen jedes Jahr ein Praktikum im Park.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Philipp Echternach macht im Saarbrücke­r Wildpark ein Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr. Er kümmert sich dabei unter anderem um die Ziegen.
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FOTO: HEIKO LEHMANN Diese beiden Lämmer sind in der Nacht zum Montag im Saarbrücke­r Wildpark auf die Welt gekommen.
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FOTO: HEIKO LEHMANN Auf dem neuen Pony Strolch können Kinder reiten.

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