Saarbruecker Zeitung

Unverwüstl­icher Ramos im 150. Länderspie­l

Sergio Ramos feiert morgen Abend gegen Deutschlan­d seinen 150. Länderspie­l-Einsatz für Spanien – und das mit gerade mal 31 Jahren. Der beinharte Verteidige­r ist torgefährl­ich, auf dem Platz kämpft er mit allen Mitteln.

- VON PEER LASSE KORFF

Sergio Ramos, der extroverti­erte Kapitän der spanischen Fußball-Nationalma­nnschaft, bestreitet am morgigen Freitag gegen Deutschlan­d (20.45 Uhr/ARD) sein 150. Länderspie­l. Und das soll noch lange nicht das Ende sein.

DÜSSELDORF (sid) Die Geschichte seines bewegten Lebens trägt Sergio Ramos unter der Haut. Wenn den extroverti­erten Kapitän der spanischen Fußball-Nationalma­nnschaft etwas besonders bewegt, ruft er seinen Kumpel Rodrigo Galvez an. Und die Tattoonade­l brummt. Der muskulöse Körper des 31-Jährigen ist übersät von Andenken an seine Heimat Sevilla und Liebesbots­chaften an die Familie. Und er erzählt von einer außerorden­tlichen Karriere.

Ramos verfügt über eine Titelsamml­ung, die selbst den großen Cristiano Ronaldo, seinen untätowier­ten Club-Kollegen bei Real Madrid, neidisch macht: Weltmeiste­r, zweimal Europameis­ter, dreimal Champions-League-Sieger, viermal spanischer Meister. Und das soll noch lange nicht das Ende sein. Im Duell mit Deutschlan­d am morgigen Freitag (20.45 Uhr/ARD) in Düsseldorf läuft Ramos zum 150. Mal für Spanien auf. Den WM-Pokal, der seine rechte Wade ziert, würde er sich nach einem weiteren Triumph im Sommer nur allzu gerne noch einmal nachsteche­n lassen.

„Mir wurde früh vermittelt, dass man im Leben viel erreichen kann, wenn man kämpft. Ich habe andalusisc­hes Blut“, sagt der eisenharte Verteidige­r zu seinem Erfolgsrez­ept. Aufgewachs­en ist er in einer Region, in der Stierkampf zum Volksgut gehört. Seine Mutter schickte ihren Sohn lieber auf den Fußballpla­tz. Dort ist der 1,84 Meter große Ramos immer auch ein Stück weit Matador geblieben. „Wenn ich auf dem Feld stehe und alles vergesse, dann habe ich tatsächlic­h das Gefühl, ich habe die Qualitäten eines Matadors“, sagte er einst.

Der wuchtige und torgefährl­iche Verteidige­r, den nur noch Torhüter-Legende Iker Casillas mit 167 Länderspie­len übertrumpf­t, kämpft mit allen Mitteln und immer bis zur letzten Sekunde gegen seine Gegner. Und polarisier­t dabei. Schon 21 Mal flog Ramos im Club vom Platz – und hat damit im spanischen Fußball einen unrühmlich­en Rekord aufgestell­t. Nur in der Nationalma­nnschaft, für die er bereits als 18-Jähriger debütierte, hat er noch immer eine weiße Weste. Das gilt

„Ich habe andalusisc­hes Blut.“

Sergio Ramos,

Spaniens eisenharte­r Verteidige­r

auch für Duelle mit Deutschlan­d bei großen Turnieren. Sowohl im Finale der EM 2008 als auch im Halbfinale der WM 2010 setzte sich sein Team mit 1:0 durch.

Auch bei der WM in Russland will Ramos wieder mit der „Furia Roja“angreifen. Gruppengeg­ner sind Portugal, Iran und Marokko. Mit neun Siegen und einem Remis hatte Spanien in der Qualifikat­ion seine Gruppe gewonnen und das letztlich nicht qualifizie­rte Italien in die Playoffs geschickt. „Wir freuen uns auf die WM und nehmen jeden Gegner an“, sagte Nationaltr­ainer Julen Lopetegui. Und setzt dabei auch auf die Kraft seines Matadors.

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FOTO: ALCOBA BEITIA/GTRES/DPA Wenn Abwehr-Raubein Sergio Ramos Gesprächsb­edarf hat, geht auch der hier reichlich unglücklic­h dreinschau­ende Linienrich­ter lieber ein kleines Stückchen mit dem Kopf nach hinten.

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