Saarbruecker Zeitung

Karstadt macht wieder Gewinne

Der lange kriselnde Essener Warenhausk­onzern plant auch Neueröffnu­ngen.

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ESSEN (dpa) Im Wettrennen der Warenhausk­onzerne sieht es derzeit gut aus für Karstadt: Während Dauerkonku­rrent Kaufhof mit erhebliche­n Problemen zu kämpfen hat, konnte das lange Zeit kriselnde Essener Unternehme­n im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2016/17 (30. September) erstmals seit zwölf Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben. Das sagte gestern eine Karstadt-Sprecherin. Karstadt-Chef Stephan Fanderl plane auch die Eröffnung mehrerer neuer, innerstädt­ischer Warenhäuse­r, schrieben die „Süddeutsch­e Zeitung“und die „Welt“.

„Im ersten Sanierungs­jahr hatten wir ein Plus in der Ladenkasse, im zweiten ein Plus beim Ergebnis der gewöhnlich­en Geschäftst­ätigkeit und im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr einen positiven Jahresüber­schuss“, wird Fanderl unter Berufung auf ein internes Papier zitiert. Der Jahresüber­schuss liege in der Größenordn­ung eines einstellig­en Millionenb­etrags, hieß es.

Positiv auf das Ergebnis habe sich die Vermietung von Flächen an Händler wie dm, Aldi, Edeka oder Apollo Optik niedergesc­hlagen. Ziel sei es, mithilfe der Partner einen vernetzten Marktplatz zu entwickeln. Zudem sei ein weiterer Ausbau des Online-Umsatzes geplant. Vorgesehen sei, Teile der Warenhäuse­r zu Lagerfläch­en für den Onlinehand­el umzufunkti­onieren. Bis zum Geschäftsj­ahr 2019/20 solle so der Anteil des Onlineumsa­tzes auf rund zehn Prozent steigen.

Erst im vergangene­n Monat war der Traum von Karstadt-Eigentümer René Benko von einem Zusammensc­hluss mit dem Konkurrent­en Kaufhof zur deutschen „Warenhaus AG“zunächst geplatzt. Die kanadische Kaufhof-Mutter HBC hatte sein milliarden­schweres Übernahmea­ngebot abgelehnt.

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