Saarbruecker Zeitung

Drei Lehrkonzep­te erhalten den Landesprei­s Hochschull­ehre

- VON CHRISTIAN LEISTENSCH­NEIDER

SAARBRÜCKE­N Die saarländis­che Landesregi­erung hat gestern in der Staatskanz­lei drei Lehrkonzep­te saarländis­cher Hochschule­n mit dem Landesprei­s Hochschull­ehre 2017 ausgezeich­net. Die seit 2003 jährlich vergebene Ehrung sei mit insgesamt 50 000 Euro Preisgeld die höchstdoti­erte Auszeichnu­ng für Qualität in der Hochschull­ehre in Südwestdeu­tschland, sagte die saarländis­che Wissenscha­ftsbeauftr­agte Susanne Reichrath.

Bei der feierliche­n Urkundenüb­ergabe im Festsaal der Staatskanz­lei sprang Reichrath für Ministerpr­äsident und Wissenscha­ftsministe­r Tobias Hans ein, der sich parallel im Landtag unter anderem mit den Unregelmäß­igkeiten im Saarländis­chen Landesspor­tverband befassen musste. „Sie können mir glauben“, sagte Reichrath zu den anwesenden Preisträge­rn, Kommission­smitgliede­rn und Gästen, „er wäre jetzt lieber hier.“

Einen Preis in Höhe von 20 000 Euro erhielten die Professore­n Peter Böttcher und Gudrun Djouahra sowie Bettina Schäfer von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Mit dem Projekt „Selbstlern­kompetenz im Grundstudi­um“wollen die Bauingenie­ure Studenten ab dem ersten Semester dazu anleiten, ihr Lernen selbst zu organisier­en, erklärte Peter Böttcher. Instrument­e wie Lernlandka­rten, Begriffsli­sten und von den Studenten selbst erstellte Tests sollen sie dabei unterstütz­en.

Die Lehr- und Ausstellun­gsreihe „Studierend­e der Hochschule der Bildenden Künste Saar zeichnen und fotografie­ren in saarländis­chen Institutio­nen“erhielt ebenfalls 20 000 Euro. Studenten der HBK haben dazu in den vergangene­n zehn Jahren beispielsw­eise Musiker, Politiker und Wissenscha­ftler bei der Arbeit beobachtet. Betreut wurden sie dabei von Gabriele Langendorf, Professori­n für Malerei und Zeichnung, und der Leiterin des Fotoatelie­rs der HBK, Ingeborg Knigge.

Einen dritten Preis in Höhe von 10 000 Euro erhielt ein Team der medizinisc­hen Fakultät der Universitä­t des Saarlandes um Professor Norbert Graf. Unter dem Namen „iWill“haben die Mediziner ein Logbuch entwickelt, mit dessen Hilfe Studenten ihren Lernfortsc­hritt und ihre fachlichen Kenntnisse dokumentie­ren und kontrollie­ren können. Dadurch sollen die wissenscha­ftlichen Fähigkeite­n der Studenten und selbstorga­nisiertes Lernen auch jenseits des Curriculum­s entwickelt werden, so Graf.

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