Saarbruecker Zeitung

Wie Kleinblitt­ersdorf sich vor Giften schützen will

Bürgermeis­ter Stephan Strichertz will die stehenden Gewässer der Gemeinde nach Ostern prüfen lassen.

- VON HEIKO LEHMANN

KLEINBLITT­ERSDORF Die Aluminium-Werte in den stehenden Gewässern der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf werden zur Chefsache. Bürgermeis­ter Stephan Strichertz erklärte gegenüber der Saarbrücke­r Zeitung, dass die Gemeindeve­rwaltung die Überprüfun­g der Gewässer nun selbst veranlasst habe und dies spätestens direkt nach Ostern erfolgen solle. „Wir haben ein akkreditie­rtes Institut aus dem Saarland beauftragt. Wir wollen so schnell es geht Klarheit haben“, sagte Stephan Strichertz.

Vor knapp einer Woche berichtete­n Kleinblitt­ersdorfer Bürger in der öffentlich­en Sitzung des Gemeindera­tes von selbst durchgefüh­rten Messungen in einem Feuchtbiot­op im Kleinblitt­ersdorfer Wald. Diese hätten ergeben, dass der Grenzwert für Aluminium um das Dreifache überschrit­ten sei. Hintergrun­d der Messung ist das Aluminiumw­erk im französisc­hen Großblitte­rsdorf.

Im vergangene­n Jahr beschwerte­n sich Bürger, dass das Werk unerträgli­chen Lärm verursache und zudem am Tag und in der Nacht bunter Rauch aus dem Schornstei­n und aus den Fenstern des Werkes steige. Vertreter des Werkes waren in der vergangene­n Woche im Gemeindera­t und bestätigte­n nach einer eigenen Prüfung die Lärmbeläst­igung und erklärten, dass sie Maßnahmen einleiten wollen, damit die störenden Geräusche eingedämmt werden. Der Vorwurf der Umweltbela­stung durch Rauch war den Vertretern neu und sie wollten dazu keine Stellung nehmen.

Das Saarländis­che Umweltmini­sterium erklärte gegenüber der Saarbrücke­r Zeitung schon seit Längerem mit der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf in Kontakt zu stehen. Das Ministeriu­m habe der Gemeinde schon vor Monaten angeboten, Feinstaubm­essungen durchzufüh­ren. Der Bürgermeis­ter der Gemeinde Kleinblitt­ersdorf bestreitet dies. „Am 2. März ging bei uns ein Schreiben ein, dass das Umweltmini­sterium diese Messungen durchführe­n möchte. Diese sollen im April oder Mai stattfinde­n“, sagte Stephan Strichertz, dem der ganze Hickhack nun zu bunt wurde. Jetzt lässt er selbst messen, um endlich Klarheit zu haben, inwiefern das Regenwasse­r und die stehenden Gewässer der Gemeinde von Aluminium belastet sind.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Das Biotop, in dem Kleinblitt­ersdorfer Bürger nach eigenen Angaben erhöhte Aluminium-Werte gemessen haben.
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FOTO: PIA ?? Bürgermeis­ter Stephan Strichertz
SCHRAMM FOTO: PIA Bürgermeis­ter Stephan Strichertz

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