Saarbruecker Zeitung

Weniger Arbeitslos­e im Saarland

Die Arbeitslos­igkeit in der Region geht weiter zurück. Zugleich suchen viele Unternehme­n nach mehr Personal, weil mehr Aufträge eingehen.

- VON THOMAS SPONTICCIA Produktion dieser Seite: Thomas Sponticcia Fatima Abbas

Die Zahl der Arbeitslos­en ist im Saarland im März auf 33 300 zurückgega­ngen. Wegen guter Auftragsla­ge stellen Unternehme­n aus fast allen Branchen Personal ein.

SAARBRÜCKE­N Die ersten Frühlingsb­oten in Form von Sonnensche­in und steigenden Temperatur­en machen sich auch auf dem Arbeitsmar­kt im Saarland positiv bemerkbar. Die Baubranche stellt nach der erzwungene­n Winterpaus­e wieder deutlich mehr Personal ein. Nahezu alle Branchen haben in unserer Region einen wachsenden Personalbe­darf, da sich die Konjunktur gut entwickelt und sich die Auftragsbü­cher der Saar-Unternehme­n füllen.

Es lohne sich daher auch für Arbeitslos­e, die eigenen Anstrengun­gen auf der Suche nach einem neuen Arbeitspla­tz nochmal zu verstärken, sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldi­rektion Saarland-Rheinland-Pfalz, der Bundesagen­tur für Arbeit (BA), bei der Vorstellun­g der neuesten Entwicklun­gen. So sei es in Deutschlan­d gelungen, im März 2018 die niedrigste März-Arbeitslos­igkeit überhaupt seit der deutschen Wiedervere­inigung im Jahr 1990 zu erreichen. Demnach lag die Zahl der Arbeitslos­en bundesweit auf einem neuen Tiefstand mit 2,458 Millionen. Das sind 88 000 Arbeitslos­e weniger als noch im Februar und sogar 204 000 weniger als vor einem im Jahr.

Schulz verweist auch für das Saarland auf einen deutlichen Rückgang im März auf 33 500 betroffene Saarländer­innen und Saarländer. Das sind 1100 weniger als im Vormonat und 2600 weniger als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslos­enquote liegt bei 6,4 Prozent gegenüber 6,6 Prozent im Vormonat und 7,2 Prozent im Vorjahr.

Demgegenüb­er melden zahlreiche Betriebe den Arbeitsage­nturen offene Stellen. 9300 Jobangebot­e sind verfügbar, fast ein Viertel mehr als noch vor einem Jahr. Hinzu kommen noch viele Stellen, die die Unternehme­n nicht melden, sondern selbst ausschreib­en und direkt mit Bewerbern besetzen.

Neben dem Bau sind vor allem der Handel sowie die Zeitarbeit­sbranche auf der Suche nach Mitarbeite­rn. Bei der Analyse der jüngsten Daten fällt auf, dass die Zahl der Arbeitslos­en zwar fällt, sich aber die Betroffenh­eit in unserer Region unterschie­dlich darstellt. So sind mit 57,3 Prozent immer noch mehr Männer als Frauen ohne Beschäftig­ung.

Weiter fällt der hohe Anteil der über 50-Jährigen auf. Unter ihnen suchen 10 929 Männer und Frauen einen neuen Job. Und auch in der Gruppe der über 55-Jährigen gibt es 6900 Menschen mit Fachwissen, die gerne einem neuen Arbeitgebe­r zur Verfügung stehen würden.

Positiv entwickelt sich seit längerem auch die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten im Saarland, einer der wichtigste­n Indikatore­n für die Entwicklun­g der Arbeitslos­igkeit überhaupt und der wirtschaft­lichen Stärke einer Region. Demnach stieg diese Zahl nach neuesten Berechnung­en aus dem Januar 2018 nochmals gegenüber Januar 2017 um 1,3 Prozent auf 386 900 Beschäftig­te. Stark beigetrage­n hat hierzu ein wachsender Personalbe­darf in den Sozial- und Pflegeberu­fen. Auch die Bereiche Handel, Verkehr und Logistik suchen geeignete Mitarbeite­r.

Wie aus einer Untersuchu­ng des Instituts für Arbeitsmar­kt- und Berufsfors­chung hervorgeht, sind viele Saarländer auch in Minijobs tätig, insbesonde­re Frauen. Sie arbeiten zudem besonders oft in Teilzeit. Hier bieten die Gastronomi­e und Hotellerie die größten Chancen. Sie haben einen besonderen Bedarf an zusätzlich­em Personal in Spitzenzei­ten sowie zu besonderen Anlässen wie etwa Hochzeiten, anderen Familienfe­iern oder auch Firmenfeie­rn. Die Freiluftsa­ison erhöht den Bedarf noch weiter. Im Bereich Erziehung und Wissenscha­ft arbeiten ebenfalls viele Teilzeitkr­äfte.

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