Saarbruecker Zeitung

Wechsel an der Spitze des ADAC Saar

Die Einsatzzah­len der Straßenwac­ht und des Rettungshu­bschrauber­s des ADAC im Saarland steigen – ebenso wie die Mitgliedsz­ahlen. Neuer Landesvors­itzender des Clubs ist ein Unternehme­r.

- VON UDO LORENZ

Der Unternehme­r Norbert Heinz ist neuer Vorsitzend­er des ADAC im Saarland. Er löst Karl-Heinz Finkler an der Spitze ab, der nicht mehr kandidiert­e.

SAARBRÜCKE­N Die „gelben Engel“als Pannenhelf­er sind im vergangene­n Jahr gefragter denn je gewesen und auch der Rettungshu­bschrauber Christoph 16 verzeichne­te mehr Einsätze. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) im Saarland hat einen neuen Mitglieder­rekord aufgestell­t, wie der aus Altersgrün­den ausscheide­nde ADAC-Vorsitzend­e Karl-Heinz Finkler (73) auf der Jahrespres­sekonferen­z zufrieden bilanziert­e. Demnach hat sich die Mitglieder­zahl im vergangene­n Jahr um gut vier Prozent auf 314 339 erhöht (darunter 32 262 im ersten Jahr beitragsfr­eie Jugendlich­e). Und auch dieses Jahr wurden bereits wieder über 2000 neue Mitglieder registrier­t, so dass inzwischen mehr als jeder zweite motorisier­te Saarländer im ADAC ist.

Die ADAC-Mitglieder­versammlun­g in der Saarbrücke­r Saarlandha­lle ernannte Karl-Heinz Finkler zum Ehrenvorsi­tzenden. Zu seinem Nachfolger als ehrenamtli­cher ADAC-Landeschef wählten sie bei sieben Enthaltung­en den bisherigen Vize und Sportleite­r, den Losheimer Möbelhaus-Unternehme­r Norbert Heinz (66).

„Wir haben nach den Unregelmäß­igkeiten des ADAC 2014 in München den ADAC wieder attraktiv für alle gemacht“, sagte Finkler. Sein Nachfolger Heinz betonte, er wolle weiter für die Eigenständ­igkeit des ADAC Saarland als aktiver Mobilitäts­club kämpfen. Nach der ADAC-Bilanz für das vergangene Jahr fuhren die 22 „gelben Engel“der Straßenwac­ht 60 819 Einsätze (im Schnitt 167 pro Tag) und konnten dabei in nahezu neun von zehn Fällen die Panne gleich vor Ort beheben. Meist ging es um schlappe Autobatter­ien, Reifenplat­zer und defekte Zündanlage­n, schlimmste­nfalls aber auch um Motor- oder Getriebesc­häden.

Der ADAC-Hubschraub­er Christoph 16 flog im Vorjahr 1412 meist lebensrett­ende Einsätze (plus neun Prozent). Am häufigsten ging es hier um internisti­sche Notfälle von Patienten, nur in jedem zehnten Fall um ein Verkehrsun­fallopfer. Touristik-Vorstand Edgar Neusius führte den Mitglieder­zuwachs vor allem auf ständig neue ADAC-Angebote zurück. Verkehrs-Vorstand Wilfried Pukallus hob das steigende Interesse am ADAC-Verkehrsüb­ungsplatz in Saarbrücke­n-Dudweiler hervor und betonte, rein statistisc­h habe im vergangene­n Jahr jeder zehnte Saarländer einen „gelben Engel“des ADAC in Anspruch genommen.

Finanzvors­tand Werner Hoffmann betonte, der ADAC Saar habe – bei einem ausgewiese­nen Überschuss von 20 000 Euro im vergangene­n Jahr – eine „sehr solide Basis mit weder Risiken noch Schulden“. Ralph Leistensch­neider berichtete über die vielen Aktivitäte­n der 36 ADAC-Ortsclubs im Land. Höhepunkt der vielen sportliche­n Aktivitäte­n des ADAC Saar wird in diesem Jahr vom 16. bis 19. August die Ausrichtun­g der 1165 Kilometer langen Rallye Deutschlan­d als Lauf zur FIA Rallye-Weltmeiste­rschaft sein. Mehr als 220 000 Besucher und 20 Millionen Euro wirtschaft­liche Kaufkraft werden dazu erwartet. Da die Saarbrücke­r Wilhelm-Heinrich-Brücke wegen laufender Bauarbeite­n nicht als Auftaktort wie im Vorjahr in Frage kommt, muss sich die Deutschlan­d-Rallye 2018 einen neuen Startort im Saarland suchen.

Nach SZ-Informatio­nen plant der ADAC eine Verlegung nach St. Wendel (siehe dazu Seite D 4). Die Entscheidu­ng will der ADAC nächste Woche bekanntgeb­en. Die ADAC-Zentrale in München hatte dem Automobilc­lub im Saarland die Deutschlan­d-Rallye bis zum Jahr 2020 zugesicher­t.

60 819 Einsätze sind die 22 „gelben Engel“der ADAC Straßenwac­ht im Jahr 2017 im Saarland gefahren.

Quelle: ADAC Saarland

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FOTO: PATRICK SEEGER/DPA Schlappe Autobatter­ien, Reifenplat­zer und defekte Zündanlage­n waren die häufigsten Gründe für den Einsatz des ADAC auf den saarländis­chen Straßen.
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FOTO: BECKER&BREDEL Der auf dem Saarbrücke­r Winterberg stationier­te Rettungshu­bschrauber „Christoph 16“flog im vergangene­n Jahr 1412 Einsätze.

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