SZ-Redakteur wird zum Schriftsteller
Lesung mit Lampenfieber: Michael Beer stellte seinen druckfrischen Jugendroman „Belas & Euryn“vor.
vor Überfällen der Raschoar, degenerierter rattenartiger Raubtiere. Hauptpersonen sind die ungleichen Geschwister Belas und Euryn, Außenseiter ihres kleinen Volkes, das in schlichten Höhlen in den alten Bergehalden haust. Hier ist das Leben knochenhart, den Wintern ist man hilflos ausgeliefert. „Die Finsternis war der ärgste Feind“, hält der Autor auf der ersten Seite fest. Vergessen haben die Homiden alles, was je in grauer Vorzeit passierte. Doch die Menschen damals, und damit meint Michael Beer letztlich heutige Generationen, haben Dinge hinterlassen, die den Tod bringen, einen verführerischen Tod, der seinerseits skrupellose Feinde anlockt. So bleibt Belas und Euryn nichts anderes übrig, als auf der Suche nach Rettung die ebenso lange wie gefährliche Reise auf den amerikanischen Kontinent anzutreten.
14 Jahre beschäftigte Beer dieser Plot. Angefangen hatte alles mit einem Krankenhausaufenthalt seines Sohnes. An dessen Bett notierte er sich erste Stichworte mit dem Bleistift in ein Heft. „Zwischendurch verschwand das Manuskript auch mal zwei Jahre in der Schublade.“Doch dann nahm den gebürtigen Nürnberger, der mit seiner Familie in Schiffweiler lebt, das Schicksal Belas und Euryns wieder gefangen – und entwickelte eine regelrechte Eigendynamik. „Manchmal dachte ich, die Geschichte schreibt sich selbst“, zu oft bewegte sie sich in eine ganz andere Richtung als angedacht.
Auf dem Ende habe er „viel draufrumgekaut“, gestand Beer. Es ist wohl ein endgültiges. Eine Fortsetzung sei nicht geplant. „Ich habe mich gefragt, wie überlebe ich so eine Lesung“, frotzelte der Hobby-Autor abschließend, deutlich erleichtert. „Es hat geklappt.“Womit er sich ab sofort getrost dem nächsten Buchprojekt widmen könne.