Saarbruecker Zeitung

2300 Schüler kommen zum Musizieren

Der Fördervere­in der Saarbrücke­r Musikschul­e hatte zu einer Talkrunde eingeladen. Zu den Themen gehörten auch die Folgen von G8.

- Produktion dieser Seite: A. Stallmann, J. Laskowski, M. Saeftel

Filmeinspi­elung und einem erörternde­n Vortrag von Thomas Kitzig über Aktivitäte­n, Strategien und Visionen der Musikschul­e.

Kontinuitä­t, Qualität, Vielfalt! Durch zahlreiche Projekte mit Schulen ist es gelungen, die wöchentlic­he Schülerzah­l von 700 Schülern vor rund 25 Jahren auf aktuell 2300 Schüler zu steigern – davon allein 1000 in Kooperatio­n mit Grundschul­en.

Daneben setzt die Musikschul­e auf Fördermaßn­ahmen in Form von Wettbewerb­en und auf zahlreiche Partner, darunter Jugend Musiziert oder die Monika-Meisch-Stiftung.

Kein Anlass zur Entspannun­g: Sorge bereitet etwa die Bildungsre­form G8, weil den Jugendlich­en weniger Zeit zum Musizieren bleibt. Immer wichtiger werde daher die Frühförder­ung: die Einbindung von Kindern, die zuhause keinen Zugang zu Kultur hätten, und die Betonung des Werts musischer Aktivitäte­n für die Entwicklun­g sozialer Kompetenze­n, so Kitzig.

In der anschließe­nden Diskussion­srunde bekundeten alle Teilnehmer guten Willen. Bodo Busse, Generalint­endant des Saarländis­chen Staatsthea­ters (SST) etwa kann sich eine Intensivie­rung der Zusammenar­beit vorstellen – statt einer Reprise des gemeinsame­n Hoffests regte er allerdings kontinuier­liche gemeinsame Projekte an, etwa eine Oper von Kindern mit Kindern für Kinder.

Daneben dachte Busse laut über Probenbesu­che und kostenlose Vorstellun­gen für Musikschul­kinder nach und plädierte dafür, nicht klein zu denken: „Je mehr wir uns vernetzen, desto mehr können wir auf Mäzene zugehen!“

Als begeistert­er Netzwerker und Fan von persönlich­en Kontakten outete sich auch Wolfgang Mayer, Rektor der Hochschule für Musik Saar (HfM). Er verwies auf diverse Verknüpfun­gen: Man beschäftig­e teils die gleichen Lehrbeauft­ragten wie die HfM; Absolvente­n wirkten als Multiplika­toren, etwa indem sie als Lehrkräfte an die Musikschul­e zurückkehr­ten. Mit „Wir müssen unten anfangen!“betonte Mayer den Wert von Patenschaf­ten und insbesonde­re der Elementare­n Musikpädag­ogik – tatsächlic­h sei dieser HfM-Zweig unverzicht­bar für seine Musikschul­e, bestätigte Kitzig.

Eine ganze Generation breche in der Vermittlun­g weg, warnte Bendikt Fohr, Orchesterm­anager der Deutschen Radio Philharmon­ie Saarbrücke­n Kaiserslau­tern (DRP). Claus-Michael Lehr von der Universitä­t des Saarlandes vermisste Angebote für „Leute zwischen 40 und 70“und schlug vor, den Alumni-Gedanken zu intensivie­ren – mit der geballten Kulturpowe­r Saarbrücke­ns lasse sich werben, fand auch Fohr. Oberbürger­meisterin Charlotte Britz jedenfalls kann sich die Musikschul­e nicht mehr wegdenken und signalisie­rte auch für die Zukunft Unterstütz­ung.

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FOTO: KERSTIN KRÄMER Die Talkrunde: (v.l.) Thomas Kitzig, Claus-Michael Lehr, Wolfgang Mayer, Friedrich Spangemach­er, Bodo Busse, Benedikt Fohr und Oberbürger­meisterin Charlotte Britz.

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