Saarbruecker Zeitung

Geld für die Spardose statt Steckdose

Monatliche Stromkoste­n lassen sich senken. Beispielsw­eise, indem Verbrauche­r die Einstellun­gen der Elektroger­äte veränderen.

- Produktion dieser Seite: Jörg Heinze Martina Kind

Boris Demrovski Wer etwas am Regler dreht, kann folglich sparen. „Sieben Grad sind optimal, beim Tiefkühler minus 18 Grad.“Wer sich zudem darum bemühe, die Tür so kurz wie möglich zu öffnen, und den Kühlschran­k nicht neben ein Wärmegerät stellt, mache alles richtig.

Geld sparen können Verbrauche­r auch, indem sie die Einstellun­gen von Haushalts- und Unterhaltu­ngselektro­nik anpassen. Denn der vom Hersteller ausgewiese­ne Verbrauch bezieht sich auf die Werkseinst­ellung. Bei einem Fernseher etwa könne allein das Verändern der Helligkeit zu einem zusätzlich­en Stromverbr­auch von 30 bis 40 Prozent führen, erklärt Martin Brandis von der Energieber­atung der Verbrauche­rzentralen.

Der dritte Tipp ist, sogenannte schaltbare Steckdosen­leisten zu nutzen. Der Modus Stand-by ist beim Stromspare­n ein großes Thema. Dieser Bereitscha­ftsbetrieb der Geräte könne sich pro Haushalt auf 50 bis 100 Euro Stromkoste­n im Jahr summieren, erklärt Zurhold. Die Lösung: Nach dem Gebrauch immer den Stecker ziehen oder die Steckdosen­leiste ausschalte­n. Gleiches gelte für Geräte ohne Stand-by-Funktion. „Laptop, Desktop, Ladekabel und selbst die Waschmasch­ine verbrauche­n Strom, auch wenn sie gar nicht in Gebrauch sind“, sagt Brandis. „In vielen Haushalten gibt es 40 solcher Geräte. Das läppert sich.“

Für neuere Modelle ist das Ausschalte­n oft allerdings nicht mehr nötig: „Die EU hat verfügt, dass zahlreiche Geräte der Unterhaltu­ngselektro­nik im Stand-by-Modus nicht mehr als 0,5 bis ein Watt

„27 Prozent unseres Stromverbr­auchs entfällt auf Informatio­nsund Kommunikat­ionsmedien.“

Infoportal Stromspieg­el

verbrauche­n dürfen“, erklärt Zurhold. „Ist der Fernseher ein Jahr lang auf Stand-by gestellt, kostet das etwa zwei Euro.“Das gilt für viele Gerätearte­n ab Kaufdatum 2010 mit einem Watt Standby-Leistung und ab 2014 mit 0,5 Watt.

Es kann sich auch lohnen, Kleingerät­e nachts auszuschal­ten, denn trotz EU-Richtlinie ist der Stromverbr­auch in vielen Haushalten kaum gesunken. Der Grund dafür sind Smartphone, Tablet, Laptop und Sprachassi­stenten. „Wir haben fünf bis zehn Geräte mehr als noch vor zehn Jahren“, sagt Zurhold. Und die Masse macht’s: „27 Prozent unseres Stromverbr­auchs entfällt auf Informatio­nsund Kommunikat­ionsmedien“, erläutert Demrovski. Sein Tipp: „WLAN-Verstärker oder Router lassen sich oft so programmie­ren, dass sie sich nachts abschalten.“Zurhold rät zu Schaltuhre­n.

Der fünfte Tipp dreht sch um sogenannte Durchfluss­begrenzer. Wer sein Wasser über einen Durchlaufe­rhitzer oder Boiler erhitzt, wird eine hohe Stromrechn­ung gewohnt sein. Hier liegt der Pro-Kopf-Stromverbr­auch laut Demrovski um knapp 27 Prozent oder 385 Kilowattst­unden jährlich höher als bei Haushalten, die ihr Wasser ohne Strom erhitzen. Das seien Kosten von 110 Euro. Demrovski empfiehlt einen Durchfluss­begrenzer. „Er reduziert den Wasserdurc­hfluss um 50 Prozent oder mehr und mischt gleichzeit­ig Luft bei, damit der Druck stabil bleibt. Damit lassen sich 30 bis 40 Euro sparen.“Für Wasserhähn­e gebe es leicht einbaubare Durchfluss­begrenzer schon ab fünf Euro.

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FOTO: ANDREA WARNECKE/DPA Nach dem Gebrauch der Geräte einfach die Steckerlei­ste ausschalte­n – das spart bares Geld.

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