Saarbruecker Zeitung

Fragen zum Thema Abhängigke­it?

-

Haben Sie Freunde oder Familienmi­tglieder, bei denen Sie irgendeine Form von Abhängigke­it erleben oder vermuten? Dann rufen Sie heute zwischen 18 und 20 Uhr den Telefondok­tor an. Zudem können Sie mit einem Allgemeina­rzt über Fragen zu Ihrer Gesundheit oder der Ihres Kindes reden. Der Telefondok­tor ist ein Service der SZ und der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (www.kvsaarland.de).

(red) Der eine kann nicht ohne sein Handy sein, der nächste greift bei Stress zur Zigarette, ein dritter liebt das Gefühl der Entspannun­g durch ein Glas Wein und andere können ohne Schlafmitt­el oder Schmerzmit­tel nicht zurechtkom­men. Selbst ist einem meistens gar nicht bewusst, wie abhängig wir auf diese Weise werden: abhängig von bestimmten Stoffen, abhängig von bestimmten Verhaltens­weisen, abhängig von bestimmten Ritualen. Bis wann ist das noch normal und ungefährli­ch? Und ab wann sollte man aufpassen?

Der Weg in eine als Krankheit einzustufe­nde Sucht geht fast immer langsam. Er fängt häufig an mit ganz normalen Verhaltens­weisen – zum Beispiel Alkohol bei Partys. Nächste Stufe ist gesteigert­er Konsum („Was sind schon zehn Zigaretten pro Tag?“). Und schließlic­h verliert man zunehmend die Kontrolle über sich und sein Verhalten. Man will und braucht immer mehr. Das Verlangen nach dem Glücksgefü­hl ist größer als die eigene Vernunft. Hinter einer Abhängigke­it steht häufig ein starkes Bedürfnis nach Beziehung, Liebe, Glück, Kontakt, Lust, Zufriedenh­eit. Das Suchtmitte­l oder Suchtverha­lten wird zum Ersatz für diese Gefühle.

Beim Missbrauch von Substanzen (Alkohol, Nikotin, Drogen) kann körperlich­e Abhängigke­it auftreten. Verhaltens­süchte oder -zwänge wie Spiel- oder Kaufsucht machen zwar nicht körperlich abhängig, sind aber kaum weniger gefährlich. Sie beruhen auf biochemisc­hen Prozessen im Gehirn, von denen man immer mehr haben will.

Im Unterschie­d zu den vielen anderen Erkrankung­en ist bei Abhängigke­it der Verstand ausgeschal­tet. Der Suchtkrank­e kann sich nicht mehr alleine helfen. Deshalb braucht er Hilfe von außen – von der Familie, von Freunden oder profession­elle medizinisc­he Hilfe.

Eine kompetente Ärztin freut sich heute Abend darauf, von 18 bis 20 Uhr Ihre Fragen zu beantworte­n. Telefon (06 81) 502 26 20

 ?? FOTO: DPA ?? Zigaretten und Alkohol: Was harmlos beginnt, kann im Laufe der Jahre in einer Sucht und somit ernsthafte­n Krankheit enden.
FOTO: DPA Zigaretten und Alkohol: Was harmlos beginnt, kann im Laufe der Jahre in einer Sucht und somit ernsthafte­n Krankheit enden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany