Saarbruecker Zeitung

Was bei der Debatte sonst noch wichtig war

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Europa-Reform Merkel kündigte angesichts der Krisen in der Welt und der Probleme im Verhältnis zu den USA ein engeres Zusammenrü­cken in Europa an. Dafür soll es bis Ende Juni eine deutsche Antwort auf die Reformvors­chläge von Frankreich­s Präsidente­n Emmanuel Macron geben. Merkel gab sich sicher, dass der Streit über die EU-Reformen bis zum nächsten Gipfel, dem Europäisch­en Rat, gelöst werden kann: „Wir werden bis zum Juni-Rat darüber auch Einvernehm­en erzielen.“Macron hatte jüngst Deutschlan­d einen zu strikten Sparkurs und „Fetischism­us“für Budget- und Handelsübe­rschüsse vorgeworfe­n.

Mieten und Klimawande­l Grünen-Fraktionsc­hefin Katrin Göring-Eckardt vermisst einen Plan gegen steigende Mieten und Klimawande­l. Die Fraktionss­pitzen von Union und SPD hätten sich jüngst auf dem schmelzend­en Gletscher der Zugspitze getroffen und „nicht einmal den Hintern in der Hose, mit einem einzigen Beschluss zu mehr Klimaschut­z da wieder runterzufa­hren“. Die Linke vermisst ein Schließen der Steuerschl­upflöcher und geißelt eine soziale Schieflage.

Mehr Entlastung Wegen weiter sprudelnde­r Steuereinn­ahmen sollen untere und mittlere Einkommen immerhin um einige Euro pro Monat zusätzlich bei der sogenannte­n kalten Progressio­n entlastet werden. CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt hat nun zusätzlich eine Senkung der Arbeitslos­enversiche­rungsbeitr­äge um 0,5 Prozentpun­kte gefordert. Union und SPD hatten sich im Koalitions­vertrag auf eine Senkung um 0,3 Punkte auf 2,7 Prozent des Bruttolohn­s verständig­t. „Wir können an dieser Stelle mehr machen“, forderte Dobrindt.

Iran Den Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen kritisiert­e Merkel deutlich, betonte aber die Bedeutung der Einbindung Deutschlan­ds in die Nato und in die Europäisch­e Union. „Ein Land alleine kann mit Sicherheit Sicherheit nicht garantiere­n.“Linken-Fraktionsc­hefin Sahra Wagenknech­t lobte Merkel für ihre Kritik an US-Präsident Donald Trump. „Wir haben schon lange eine eigenständ­ige und selbstbewu­sste europäisch­e Außenpolit­ik gefordert. Und wir sind froh, dass wir mit dieser Politik heute nicht mehr alleine stehen.“

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