Saarbruecker Zeitung

Archetypen, basierend auf eigenen Erlebnisse­n

Das Theater-Kollektiv Familie Flöz zeigt seine neue Produktion „Teatro Delusio“während des Festivals Perspectiv­es im Staatsthea­ter.

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in archetypis­che Figuren und Szenen umsetzen müsse, erklärt Vogel das Geheimnis ihres Erfolgs. Der führt die Familie Flöz, inzwischen in Berlin ansässig, nicht nur kreuz und quer durch Europa, sondern rund um den Globus bis nach Macau und Peking.

Sieben verschiede­ne Stücke haben sie heute im Repertoire, mit denen sie in mehreren Teams auf Tournee gehen. So ist aus der Familie Flöz im Laufe der Zeit ein richtiges Kleinunter­nehmen geworden. Auf den Tourneen arbeiten laut Vogel rund 35 Menschen aus zehn Nationen und aus verschiede­nsten Theaterber­ufen mit. Und wenn ein neues Stück produziert wird sogar noch viele mehr.

Der Kern der Truppe, zum dem auch Michael Vogel zählt, versteht sich entgegen dem Namen zwar nicht als Familie, aber doch als Kollektiv. Das heißt, dass man ein Stück in der Regel gemeinsam kreiert. Vogel ist sowohl Schauspiel­er, Regisseur als auch Maskenbaue­r, beim „Hotel Delusio“wirkt er in allen drei Funktionen zugleich mit.

Welche Rolle davon er vorzieht? Vogel: „Ich mag das Wort Spielmache­r, am liebsten entwickle ich neue Stücke, auch wenn das das ist, was am schwierigs­ten ist“.

Aus den anderen Repertoire-Produktion­en, ausgenomme­n „Hotel Delusio“, hat sich Flöz-Urgestein Vogel inzwischen zurückgezo­gen, was, weil die Akteure Masken tragen, viel leichter als in normalen Theaterpro­duktionen gehe. Das Tournee-Leben aus dem Koffer sei schön, aber auch ein Balanceakt mit der Familie und den Freunden zu Hause.

Derzeit sitzt er schon am nächsten Stück: Für die Berliner Staatsoper entwickelt die Familie Flöz einen Liederaben­d mit Musik von Schubert, Brahms und einer Band, der „Musica Frauni“. „Wir gehen jetzt einen Schritt weiter auf das Musiktheat­er zu“, freut sich Vogel. Denn auch das ist für Familie Flöz wichtig: Nur nicht stehen bleiben, auf dem Erfolg ausruhen!

„Hotel Delusio“, zu sehen am Montag, 21. Mai, ab 20 Uhr im Staatsthea­ter Saarbrücke­n

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FOTO: PIERRE BORRASCI Auftritt der Familie Flöz beim Festival Noorderzon in Groningen 2005.
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FOTO: VALERIA TOMASULO Farbintens­iv: ein Bühnenbild der Familie Flöz.
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FOTO: METZNER Michael Vogel.

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