Saarbruecker Zeitung

Ein Filmstar lässt Kinderauge­n glänzen

Geschwiste­r von schwer erkrankten Kindern leiden mit. In Hemmersdor­f konnten sie die Sorgen mal vergessen.

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Beate Leonard-Kaul Saar, angemeldet hatten. Das Geschwiste­rangebot, erklärte die Teamleiter­in, richte sich an Kinder, die aufgrund einer schweren Erkrankung in der Familie oft zu kurz kommen und mit ihren eigenen Bedürfniss­en hinten angestehen müssen. Gerade beim Umgang mit Tieren, das weiß Leonard-Kaul, aus Erfahrung, könnten die Kinder ihre Sorgen vergessen und ein paar befreite Stunden genießen.

Dieses Wissen teilt Leonard-Kaul mit Steffi Schöfisch, Reittherap­eutin aus Hemmersdor­f. Sie hat ihre Pferde in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur idyllisch gelegenen Wackenmühl­e stehen. Darunter ist auch Nevill, ein Pferd, das sie bei einer mittlerwei­le sehr bekannten Pferdebesi­tzerin gekauft hat: Svea Wrangelhei­m. Ihr gehört der Wallach Larimar, der im Film die berühmte Scheckstut­e Dixi „spielt“.

Erste Filmerfahr­ung durfte das Team bereits bei den Filmen „Ostwind“sammeln, bei „Wendy“steht der Wallach allein vor der Kamera. All das, verrät Wrangelhei­m, habe sich eher zufällig entwickelt, die Filmkarrie­re kam unverhofft, mache beiden aber viel Spaß „Vor allem das große Vertrauen und die Intelligen­z, die ihn auszeichne­n, haben uns dabei geholfen“, sagt sie.

Flecken wie im Film, die sucht man bei dem cremefarbe­nen Wallach, der im wahren Leben auf den Namen Larimar hört, vergebens – doch sein schauspiel­erisches Talent, das kann er nicht verbergen. Schon beim ersten Kontakt mit den Kindern am Freitag zeigte er sich sehr aufgeschlo­ssen. Ein echtes „Kinderpfer­d“, wie seine Besitzerin betonte.

„Ich durfte bei den Filmaufnah­men mehrfach dabei sein, habe Svea unterstütz­t und kam dann schließlic­h auf die Idee, mit unseren Pferden etwa Gutes zu tun“, erzählte Steffi Schöfisch. Sie arbeitet im Alltag therapeuti­sch mit kranken und behinderte­n Kindern, kennt die Wirkung von Pferden auf die Menschen. Schöfisch musste nicht lange überlegen, fragte den Kinder-Hospizdien­st-Saar an und stieß sofort auf offene Türen. „Wir freuen uns immer, wenn wir eingeladen werden. Solche Angebote werden nicht finanziert, umso glückliche­r bin ich heute, dass die Kinder die Gelegenhei­t haben, das berühmte Pferd hautnah kennenzule­rnen“, sagte Leonard-Kaul.

Aktuell, erzählte sie, betreut der Hospizdien­st im Saarland 165 Familien. „Das geht nur mit ganz viel Ehrenamt

„Ich bin glücklich, dass die Kinder die Gelegenhei­t haben, das berühmte Pferd hautnah kennenzule­rnen.“

vom Kinder-Hospizdien­st Saar

und zahlreiche­n Spenden“, betont die Teamleiter­in. Sie selbst hatte sich – wie wohl alle Teilnehmer der Aktion am Freitag – sofort „schockverl­iebt“in Larimar. Die erste glückliche Reiterin auf Dixi alias Larimar war Colline, die schon mit dem Rücken eines Pferdes vertraut war. Aber auch Ruslana, die zum ersten Mal in den Sattel stieg, zeigte gleich, wie viel Freude das Reiten machen kann.

 ?? FOTO: CAROLIN MERKEL ?? Colline reitet stolz auf Larimar, dem sanftmütig­en Star aus den Wendy-Filmen, geführt von Besitzerin Svea Wrangelhei­m aus Hemmersdor­f.
FOTO: CAROLIN MERKEL Colline reitet stolz auf Larimar, dem sanftmütig­en Star aus den Wendy-Filmen, geführt von Besitzerin Svea Wrangelhei­m aus Hemmersdor­f.

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