Saarbruecker Zeitung

Für Harry und Meghan beginnt der royale Alltag

Das Königreich erwacht allmählich aus dem Hochzeitsr­ausch. Und auch die Eheleute Harry und Meghan stürzen sich erstmal in ihre Pflichten.

- VON KATRIN PRIBYL

Eben noch Märchen-Hochzeit, jetzt schon mittendrin im königliche­n Alltag: Der britische Prinz Harry und seine frisch angetraute Herzogin Meghan haben heute ihren ersten royalen Pflicht-Auftritt. Die Flitterwoc­hen müssen warten.

LONDON Im royalen Terminkale­nder deutet alles auf Alltag hin, wo doch eigentlich dieser Tage nichts normal zu sein scheint im Königreich. Trotzdem beginnt bereits heute die Arbeitswoc­he für den Herzog und die Herzogin von Sussex, Prinz Harry und seine Meghan. Sie werden bei einer Gartenpart­y im Buckingham-Palast an der Seite von Prinz Charles Vertreter wohltätige­r Organisati­onen begrüßen. Demnächst folgt wohl eine Charme-Offensive in Nordirland – von der Bilderbuch-Hochzeit zurück in die Brexit-Realität. Statt in die Flitterwoc­hen zu fliegen, nehmen die beiden Royals also erstmal Verpflicht­ungen wahr. Immerhin, zwei Tage Pause wollten sie sich gönnen, um sich von dem Märchen zu erholen, das Britannien begeistert hat.

Auch Tage danach blickt das Land beseelt auf das Wochenende zurück, auf die Hochzeit des Jahres am Samstag, die so ganz anders war als andere Windsor-Ereignisse. In der ehrwürdige­n St.-Georgs-Kapelle wurde nichts weniger als eine neue Ära für die Monarchie eingeleite­t. „Kisstory“titelten einige Medien in Anlehnung an den bejubelten Zwei-Sekunden-Kuss der Frischverm­ählten. Hier Meghan Markle, geschieden­e US-Amerikaner­in, Ex-Schauspiel­erin, stolze Aktivistin und Feministin. Da Prinz Harry, Sechster der Thronfolge, Liebling der Briten, der seit dem Tod von Prinzessin Diana als Sorgenkind der Nation galt und sich mit seinem Engagement für wohltätige Zwecke zum Posterboy der Royals gemausert hat.

„Zwei Menschen haben sich verliebt und wir alle sind gekommen“, rief der schwarze Bischof von Chicago, Michael Curry, einer der Stars der Hochzeit. Unenglisch leidenscha­ftlich zitierte er Martin Luther King, redete von Sklaven, Armut und Rassismus. Die 92-jährige Queen Elizabeth II. schaute mit einer nicht zu deutenden Miene bei der Modernisie­rung der Monarchie zu. Die zeigte sich an Gesten und Gästen (wie Elton John, Amal und George Clooney und Victoria und David Beckham).

Meghan, die auch künftig für Frauenrech­te kämpfen will, und Harry gaben, fein orchestrie­rt vor Millionen Zuschauern, ein mächtiges Statement ab. Bei der Party bis tief in die Nacht soll Harry mit seiner Rede auf seine Frau viele zu Tränen gerührt haben. Und Meghan soll geantworte­t haben: „Ich habe meinen Prinzen gefunden.“Hollywood hätte es nicht besser inszeniere­n können. Das Märchen ist wahr geworden. Nun beginnt der Alltag.

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FOTO: LAWSON/AFP Ein Zwei-Sekunden-Kuss für die Ewigkeit: Die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle begeistert­e die Gäste in Windsor und Millionen Fernseh-Zuschauer weltweit. Und brachte viel frischen Wind in royale Rituale.
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FOTO: BRADY/AFP Die königliche Familie bei der Trauung. Hinter Meghan Queen Elizabeth II und Prinz Philip, vorn Prinz William, Charles, Camilla und Kate.
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FOTO: AFP Unter den prominente­n Gästen: George und Amal Clooney.
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FOTO: UK POOL/SKY NEWS/AP/DPA US-Bischof Michael Curry hielt eine feurige Predigt.

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