Saarbruecker Zeitung

Jeder dritte „Bufdi“gibt auf

Die Abbrecher-Quote beim Bundesfrei­willigendi­enst ist hoch. Die Gründe sind unklar.

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und des Bildungspr­ogramms auf den Prüfstand gestellt werden“. Werner hatte die Zahlen von der Bundesregi­erung angeforder­t.

Aus der Datenübers­icht geht weiter hervor, dass der Bundesfrei­willigendi­enst im Westen vor allem eine Domäne der 16- bis 27-Jährigen ist. Dagegen sind im Osten nahezu zwei Drittel der „Bufdis“älter als 27. Während der Dienst im Westen meist zur „Orientieru­ngs- und Übergangsp­hase“genutzt werde, komme er im Osten häufig als „Alternativ­e zur Erwerbstät­igkeit“in Betracht, mutmaßt Werner. Dies stelle jedoch „den Bildungsch­arakter des Dienstes in Frage und macht ihn zu einer arbeitsmar­ktpolitisc­hen Maßnahme“. Deshalb müssten „endlich die Kontrollen zur Einhaltung der Arbeitsmar­ktneutrali­tät verschärft und dokumentie­rt werden“.

In welchem Umfang durch „Bufdis“womöglich reguläre Jobs verdrängt werden, ist unklar. Das Ministeriu­m erklärte lediglich, dass es „vereinzelt“zu entspreche­nden Beschwerde­n komme, denen aber stets nachgegang­en werde. Nach den gesetzlich­en Vorgaben dürfen die Freiwillig­en nur unterstütz­end tätig sein und keine hauptamtli­chen Kräfte ersetzen. Über die Zahl derer, die vor Dienstbegi­nn arbeitslos waren, gibt es ebenfalls keine Statistik. Das Taschengel­d für „Bufdis“liegt nach Regierungs­angaben derzeit allerdings nur bei durchschni­ttlich 267 Euro im Monat.

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FOTO: WOITAS/DPA „Bufdis“helfen seit 2011 in sozialen Projekten, etwa beim Essen auf Rädern. Doch viele brechen vorzeitig ab.

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