Saarbruecker Zeitung

Maduro feiert „historisch­en“Sieg

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(dpa) Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ist trotz der schwersten Krise in der Geschichte des Landes erwartungs­gemäß zum Wahlsieger erklärt worden. Die ohnehin umstritten­e Abstimmung wurde von massiven Manipulati­onsvorwürf­en begleitet. Wie das Wahlamt gestern mitteilte, erhielt der Sozialist 68 Prozent der Stimmen. Auf den stärksten Gegenkandi­daten Henri Falcón von der gemäßigten Opposition entfielen demnach 21 Prozent. Nach einem Boykottauf­ruf lag die Wahlbeteil­igung bei 46 Prozent. Die Opposition erkennt das Wahlergebn­is nicht an. Falcón fordert Neuwahlen.

Maduro, der seit 2013 regiert, ist damit bis 2025 gewählt. Experten gehen davon aus, dass sich die Regierung nun weiter radikalisi­ert – zumal ein Ende der schweren Wirtschaft­sund Sozialkris­e nicht absehbar ist. Hunderttau­sende Bürger sind bereits geflohen. Zudem dürfte das ölreichste Land der Welt internatio­nal immer stärker isoliert werden. 14 Länder der Region riefen gestern ihre Botschafte­r zu Konsultati­onen nach Hause. Auch Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) kritisiert­e die Abstimmung. Maduro hatte die für Ende des Jahres geplante Wahl vorgezogen, um von der Schwäche der Opposition zu profitiere­n. Nach der Wahl sprach Maduro angesichts seines 68-Prozent-Ergebnisse­s von einem „historisch­en Rekord“.

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FOTO: CUBILLOS/AP/DPA Nicolás Maduro bleibt nach einer umstritten­en Wahl Präsident von Venezuela.

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