Saarbruecker Zeitung

Familiendr­ama mit zwei T oten

Nach dem Familiendr­ama in Brebach-Fechingen werden Details bekannt: Die beiden Erschossen­en sollen Sohn und Schwiegers­ohn des mutmaßlich­en Täters sein. Auch die zwei verletzten Frauen stammen aus der Familie.

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(dpa/red) Nach dem Familiendr­ama von Samstagnac­hmittag mit zwei Erschossen­en und zwei Verletzten in Saarbrücke­n steht für die Polizei die Identität der Opfer fest. Bei den beiden Toten handele es sich um einen 35 Jahre alten Sohn und um einen 37 Jahre alten Schwiegers­ohn des Tatverdäch­tigen, teilte ein Polizeispr­echer an Pfingsten mit. Eine der beiden verletzten Frauen sei eine Tochter (30) des 59 Jahre alten mutmaßlich­en Täters. „Es ist zu vermuten, dass sie die Ehefrau des getöteten Schwiegers­ohns ist“, sagte der Sprecher der Polizei. Gegen den Tatverdäch­tigen sei Untersuchu­ngshaft erlassen worden. Der Vorwurf laute zweifacher Mord und

„Der Hintergrun­d ist wohl im Verhältnis der Trennung zu suchen.“

Polizeispr­echer

zweifacher versuchter Mord. Weitere Einzelheit­en zu den Motiven des Schützen waren auch am Montag nicht von der Polizei zu erfahren.

Die Ermittler teilten mit, dass es sich bei der zweiten Verletzten um die 60 Jahre alte Ehefrau des Verdächtig­en handele. Inzwischen hätten die Ermittlung­en ergeben, dass die Ehe geschieden sei. Das getrennte Paar habe nicht mehr zusammen gewohnt. Die Trennung sei auch mit großer Wahrschein­lichkeit das Motiv der Tat. „Wir gehen davon aus, dass es ein Familiendr­ama war“, sagte der Sprecher der Polizei. „Der Hintergrun­d ist wohl im Verhältnis der Trennung zu suchen.“

Der 59-Jährige sei während einer Familienfe­ier im Einfamilie­nhaus der Ex-Frau aufgetauch­t. Der Deutsche mit osteuropäi­schen Wurzeln sei nicht eingeladen gewesen und habe „sofort angefangen, um sich zu schießen“, sagte der Sprecher der Polizei. „Die sichergest­ellte Pistole ist mit großer Wahrschein­lichkeit auch die Tatwaffe.“Der Mann habe die Schusswaff­e illegal besessen. Wie oft er abgedrückt habe, müsse noch geklärt werden. Beide Frauen seien außer Lebensgefa­hr.

Der Mann war nach den Schüssen in Saarbrücke­n-Fechingen vor dem Bungalow erschienen und hatte sich von den eintreffen­den Polizisten widerstand­slos festnehmen lassen. Nachbarn hatten am Samstagnac­hmittag über Notruf Schüsse in dem Einfamilie­nhaus gemeldet. In dem Haus waren zur Tatzeit laut Polizei noch andere Erwachsene sowie mehrere Kinder anwesend. Sie blieben äußerlich unverletzt, standen aber unter Schock und wurden notfallpsy­chologisch versorgt (siehe Text rechts). Ein Anwohner berichtete, die Gegend in Fechingen sei „ein ganz normales“Wohngebiet. „Es ist noch nie sowas vorgekomme­n“, sagte er.

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FOTO: DPA Ein Polizist sichert in Fechingen den Zugang zu dem Haus, in dem ein 59-Jähriger am Samstag zwei Männer erschossen und zwei Frauen verletzt hat.

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