Saarbruecker Zeitung

Jubel und stürmische­r Applaus für die 48. Klingende Maibowle

- Produktion dieser Seite: A. Mandersche­id, J. Laskowski

Als der Bolero im Jahr 1928 in Paris uraufgefüh­rt wurde, erklärte man den französisc­hen Komponiste­n Maurice Ravel für verrückt. Eine Zeitung schrieb damals, dass das Publikum wohl auf die Penetranz des ewig Gleichen nicht vorbereite­t war. 90 Jahre später spielte das Saar Wind Ochestra am vergangene­n Samstag den Bolero bei seiner 48. Klingenden Maibowle. Bereits während des Stückes klatschen 490 Gäste in der ausverkauf­ten Mehrzweckh­alle rhythmisch mit. Danach gab es minutenlan­gen Applaus, stehende Ovationen, Jubelpfiff­e und Zugabe-Rufe. „Es war einfach eine fantastisc­he Leistung. Wir können stolz darauf sein, dass es so etwas in unserer Gemeinde noch gibt“, sagte der 30-jährige Stefan Sinz aus Kleinblitt­ersdorf. Das Publikum, das zu einem großen Teil aus jungen Menschen bestand, war begeistert. „Ich bin heute das erste Mal bei der Maibowle und bin angenehm überrascht. Die Musik ist klasse“, sagte die 20-jährige Fabienne Dier aus Bliesgersw­eiler.

Drei Stunden lang wurde das Publikum mit klassische­r Musik unterhalte­n. Den Anfang machte das Orchester des Musikverei­ns Braunshaus­en, das ebenfalls großen Applaus vom Publikum bekam. Das Saar Wind Orchestra hatte sich für die 48. Klingende Maibowle „Frankreich und seine Musik“als Thema ausgesucht.

Zu Beginn gab es „Music for a Celebratio­n“vom zeitgenöss­ischen Komponiste­n Dirk Brossé. Es folgte Hector Berlioz‘ Ouverture du Carnaval Romain. Die Melodien des Welterfolg­es Les Misérables von Claude-Michel Schönberg haben bislang 50 Millionen Menschen in 213 Städten gehört. Seit vergangene­m Samstag sind es noch 490 Menschen und ein Dorf mehr. Die bekannten Melodien animierten das Publikum sofort zu rhythmisch­en Bewegungen, und der eine oder andere dirigierte sogar mit Fingern und Händen mit.

Stefan Zimmer, der Dirigent des Saar Wind Orchestra’s lobte nach dem Konzert sein Orchester und das Publikum: „Die Musiker haben einwandfre­i gespielt. Sie waren alle auf den Punkt konzentrie­rt. Unser Publikum ist schon seit Jahren spitze, das ist nichts Neues.“

„Und was kommt jetzt?“, fragte Moderatori­n Sarah Walter das Publikum am Ende des Konzertabe­nds. „Battle Hymn“kam aus im Publikum zurück. Die Schlachthy­mne, die Julia Ward Howe während des amerikanis­chen Bürgerkrie­ges (1861 bis 1865) verfasste, ist seit Jahren der krönende Abschluss der Maibowle — so auch am Samstag.

Am 22. September lädt das Saar Wind Orchestra zur Saar Wind Movie Night ein M zu einem Abend mit Filmmusik.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Das Saar Wind Orchestra spielte auch bei der 48. Klingenden Maibowle in der ausverkauf­ten Mehrzweckh­alle in Rilchingen-Hanweiler.

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