Saarbruecker Zeitung

Zappeln und schwitzen im Dschungelb­uch für Szene-Menschen

Der Perspectiv­es-Festivalcl­ub ist wieder am Silo. Hier geben sich Chanson-Bands das Mikro in die Hand. Abtanzen bei „Les Yeux d’la Tête.

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Auf dieser Bühne steht heute Abend „Les Yeux d‘la Tête“, eine Band, für die das Vermischen verschiede­ner Musikstile ebenfalls an der Tagesordnu­ng ist. Die sechs Musiker aus Paris vermischen am laufenden Band französisc­hes Chanson mit Balkan-Beats und rockig-frecher Musik. „Musik kennt keine Grenzen, keine Limits“, sagt Sänger Benoît Savard selbst während der Show.

Nach nur kurzer Zeit ist nicht mehr ganz klar ob der Dunst in der Luft von der Nebelmasch­ine stammt, oder von den vielen tanzenden Menschen, die diesen kleinen Betonkaste­n gnadenlos aufheizen. Das ist nur logisch, denn bei der wilden Musik der Franzosen fällt es schwer, die Füße stillzuhal­ten. Und ganz nebenbei zeigt die Band, dass man mit Musik nicht nur andere Kultureinf­lüsse, sondern auch andere Sprachen kennenlern­en kann. In einem ihrer Songs huldigen sie ihren musikalisc­hen Idolen, den großen Popstars, von denen sie die englische Sprache erlernt haben. Das geben sie hier in Saarbrücke­n zurück, indem sie dem Publikum etwas Sprachunte­rricht geben. „À la folie“, lassen sie das Publikum immer wieder singen, „bis zum Wahnsinn“. Passend, denn diesen Song treiben sie bis zum Wahnsinn auf die Spitze, lassen ihn abebben um ihn dann wieder genauso stark zurückzubr­ingen.

Bei alledem beweist die Band einen sehr langen Atem, fast zwei Stunden nehmen sie die kleine Bühne in Beschlag. Immer wieder kommen Leute rein, die eigentlich lieber auf elektronis­che Beats von DJs tanzen wollen. „Der Franzose singt ja immer noch“, sagt einer ernüchtert und geht mit seinem Bier wieder nach draußen. Macht aber nichts, denn im Perspectiv­es Festivalcl­ub ist die Nacht ja noch jung.

22 Uhr, geht es weiter mit den Club-Konzerten beim Sektor Heimat am Silo. Die Gruppe Nasser spielt hier Electro

Punk. Am letzten Festivalta­g, am Samstag, 26. Mai, 22 Uhr, gastiert dort der DJ und Pianist Francesco Tristano. Im Sektor Heimat gibt es nach den Konzerten Party mit verschiede­nen DJs. Karten: (0681) 93 85 56 00.

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FOTOS: TOBIAS EBELSHÄUSE­R Die Musiker von „Les Yeux d‘la Tête“heizten fast zwei Stunden im Festivalcl­ub der Perspectiv­es ein.
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Der Festivalcl­ub ist wieder am Silo am Osthafen. Der Sektor Heimat, angesagte Club-Landschaft der Landeshaup­tstadt, ist Gastgeber des Festivals.

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