Saarbruecker Zeitung

Schweden hat seinen WM-T itel durch einen Sieg im Penaltysch­ießen gegen die Schweiz verteidigt.

Die Schweizer Nationalma­nnschaft verliert das Finale der Eishockey-WM gegen Titelverte­idiger Schweden erst im Penaltysch­ießen.

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Goc, Christian Ehrhoff und Co. nach dem 3:4 gegen Russland mit Silber um den Hals der Stolz über den Schock siegte.

Für die Schweizer Überfliege­r war der Absturz so kurz vor dem ultimative­n Ziel schmerzhaf­ter, weil sie ihn schon einmal erlebt hatten. Während für die Deutschen der Finaleinzu­g bei Olympia der größte Erfolg ihrer Eishockey-Geschichte war, wiederholt­en die Eidgenosse­n in der Royal Arena ihren Coup von 2013. „Wieder haben uns die Schweden die Party versaut“, meinte Trainer Patrick Fischer: „Das können sie. Sie sind Spezialist­en darin.“

Anders als beim 1:5 vor fünf Jahren in Stockholm hatte die „beste Nati aller Zeiten“, wie der Boulevard das Team mit acht NHL-Profis getauft hatte, diesmal ihre allererste Goldmedail­le fast schon in der Hand. Nach Toren von Nino Niederreit­er (17. Minute) und Timo Meier (24.) führten die Schweizer in der regulären Spielzeit zwei Mal, auch im Penaltysch­ießen lagen sie nach dem Treffer von Sven Andrighett­o vorne. Doch immer fanden die Schweden eine passende Antwort: Gustav Nyquist (18.) und Mika Zibanejad (35.) glichen zwei Mal aus, Filip Forsberg verwandelt­e den entscheide­nden Penalty. „Auf diese Art und Weise zu gewinnen, fühlt sich großartig an“, sagte Stürmer Lias Andersson: „Eine Saison so zu beenden, ist einfach nur unglaublic­h.“

Keinen Trost fand dagegen der Schweizer NHL-Verteidige­r Roman Josi, einer von fünf Spielern, die schon 2013 im Endspiel gestanden hatten. „Es wird mir diesmal sehr viel schwerer fallen, mit Silber glücklich zu sein“, gab der 27-Jährige zu. Allerdings glauben Josi und Co., dass sie eine weitere Chance erhalten werden – anders als die deutschen Olympiahel­den, die ihren historisch­en Erfolg für einmalig hielten.

„Ich habe immer gesagt, dass die Schweiz irgendwann Weltmeiste­r wird“, betonte Fischer: „Vielleicht erlebe ich es noch als Trainer, vielleicht als Fan, aber irgendwann werde ich es erleben.“Der 42-Jährige, im Dezember 2015 als Notlösung zum Cheftraine­r gemacht, war nach dem frühen Olympia-Aus gegen die deutsche Mannschaft noch harsch kritisiert worden. „Als ich vor ein paar Monaten vom Titel sprach, hat man mich ausgelacht“, sagte er: „Jetzt hat nur ein einziger Schuss gefehlt, so knapp war es.“

 ?? FOTO: DI NOLFI/KEYSTONE/DPA ?? Nach der Final-Niederlage gegen Schweden sitzt das Schweizer Team demoralisi­ert auf dem Eis der Royal Arena von Kopenhagen.
FOTO: DI NOLFI/KEYSTONE/DPA Nach der Final-Niederlage gegen Schweden sitzt das Schweizer Team demoralisi­ert auf dem Eis der Royal Arena von Kopenhagen.

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