Vom Tresen in die Politik
In dieser Serie stellen wir junge Politiker unter 30 vor. Heute: Burbachs CDU-Ortsvorsitzenden Andreas Neumüller.
„Im Ortsverband macht man keine Weltpolitik, sondern Politik vor Ort.“
Andreas Neumüller
CDU-Ortsvorsitzender Burbach
„Ich habe meinen Parteikollegen früher das Bier gezapft“, sagt Andreas Neumüller, der schon früh in der familieneigenen Gaststätte in Burbach mit angepackt hat. Doch das Bierzapfen für die CDU-Mitglieder des Burbacher Ortsverbandes übernimmt der 27-Jährige schon lange nicht mehr. Jetzt sitzt Andreas Neumüller mit ebendiesen Kommunalpolitikern zusammen an einem Tisch in der Kneipe seiner Eltern und diskutiert über die Zukunft der Landeshauptstadt.
Den einen entscheidenden Moment, warum es Andreas Neumül- ler in die Politik getrieben hat, gab es nicht. Schon immer habe er gewusst, dass er politisch aktiv werden wolle, sagt der Burbacher. „Das Interesse war einfach immer irgendwie da“, berichtet er. In der Politik ist er mittlerweile ein beschäftigter und gefragter Mann. Er ist CDU-Ortsvorsitzender in Burbach, Kreisvorsitzender der Jungen Union in Saarbrücken und sitzt im Bezirksrat West und darüber hinaus im Saarbrücker Stadtrat. All das macht er ehrenamtlich, während er nebenbei einen Bachelor in Sozialer Arbeit abgeschlossen hat und in diesem Beruf auch Fuß fassen möchte.
„Ich will die Situation für die Menschen vor Ort verbessern“, begründet Andreas Neumüller seine Wahl in der Kommunalpolitik aktiv zu werden. „Mit der Kommunalpolitik fängt alles an. Hier kann man wirklich noch die kleinen Dinge vor der eigenen Haustür verbessern“, sagt er. Ihm sei es wichtig, immer mit offenen Ohren direkt bei den Menschen zu sein und herauszufinden, was sie bedrückt und wie er so manche Probleme lösen kann. „Im Orts- verband macht man keine Weltpolitik, sondern Politik vor Ort“, sagt Andreas Neumüller. Etwas ändern will er im Stadtverband Saarbrücken, aber vor allem in Burbach, seiner Heimat. Ihm ist es wichtig Wirkung zu haben und das am Besten in all seinen Zuständigkeitsbereichen. Einen Fokus in seiner Arbeit legt er auf die Wohnraumentwicklung, die Sicherheit und die Weiterentwicklung und Aufwertung von Burbach.
„In Burbach wird es definitiv nicht langweilig“, sagt Andreas Neumüller und lacht. „Im Vergleich dazu stelle ich mir einen Ortsvorsitz in einem anderen und vielleicht reicheren Stadtteil ziemlich langweilig vor.“Ihm seien die vielen Probleme bewusst, sagt der 27-Jährige. In Burbach kennt er sich bestens aus. „Die Vielfalt, die wir hier haben, ist schön, aber wir müssen auch darauf achten, dass gewisse Regeln eingehalten werden“, erklärt der Politiker. Vor Ort konnte er schon viel bewegen. Unter anderem war er daran beteiligt, die geplanten Windräder in der Bergarbeitersiedlung Vonder-Heydt zu verhindern und klare Regeln für Prostituierte im Stadtteil zu schaffen, berichtet der 27-Jährige.
Dass er das alles mit der CDU erreichen wollte, wusste Andreas Neumüller schon früh. Mit drei- zehn Jahren unternahm er den ersten Versuch sich der Jungen Union anzuschließen, aber scheiterte an der Altersgrenze. „Die Werte und die Grundüberzeugung der CDU haben mir gefallen. Außerdem haben sie Menschen wie meine Eltern, die einen Familienbetrieb haben, immer ernst genommen. Das war mir besonders wichtig“, erinnert sich Andreas Neumüller. Doch trotz dieser Überzeugung hat er sich weiter umgeschaut. „Ich war bei einem Parteitag der SPD. Gerhard Schröder war damals auch da, aber das Programm hat mich einfach nicht so angesprochen“, berichtet der Jung-Politiker.
Doch aller Anfang war schwer. Im- merhin war er eines der jüngsten Mitglieder, als er mit 21 Jahren den Ortsvorsitz übernahm. „Von dem ein oder anderen wurde man vielleicht am Anfang nicht ganz ernst genommen, aber das kann man sich erarbeiten. Mittlerweile ist der Respekt da“, erzählt der Vorsitzende.
Andreas Neumüller möchte auch zukünftig in der Politik tätig sein: „Ich kann mir schon vorstellen die Politik irgendwann zu meinem Beruf zu machen“, sagt er. „Ich bin aber nicht darauf fixiert. Politik ist mein Hobby und mir gibt die Arbeit viel. Mir würde es auch reichen weiterhin hier vor Ort zu wirken und Dinge zu ändern.“