Drei Wochen Ferien von Tschernobyl-Folgen
Abstand vom Alltag finden Kinder aus Weißrussland in Breitfurt. Viele kämpfen mit den Folgen der Atomkatastrophe.
Jungen und Mädchen, die bei den Fahrten dabei sein dürfen, helfen die Betreuerinnen, aber auch die vielen Kontakte.
Der vorrangige Zweck der Erholung, so Chodorski, sei es, das Immunsystem der Kinder zu stärken. Auch sei man froh, zwei Zahnärzte zu haben, die kostenlos helfen und damit einen wertvollen Dienst leisten. Ein weiteres Jubiläum feierte die Betreuerin Larissa Tschetschko feiern. Sie kam zum 20. Mal ins Saarland, wohnt immer bei der Familie Keilbach in Ommersheim.
Die 56-jährige stellvertretende Leiterin eines Kindergartens, die wie die weitere langjährige Betreuerin Lusia Garbar ihren Jahresurlaub opfert, freut sich für die Kinder. Sie können Kontakte knüpfen und Deutsch lernen.
Zudem wirke der Aufenthalt immer lange nach, bleibe in guter Erinnerung und baue eine Brücke von Weißrussland nach Deutschland. Auf dem Programm stand gestern der Besuch des Neunkircher Zoos. Am 4. August wird gemeinsam gewandert und am Lagerfeuer in Wattweiler gegrillt. Am 8. August geht’s bei einer Schiffstour an der Saarschleife auf die Saar. Das Ferienprogramm endet am 11. August mit dem Besuch der Gartenschau in Kaiserslautern, wo die Kinder Spielplätze, Saurier und eine Lego-Ausstellung erleben. Im Herbst wird noch der 40. Hilfskonvoi auf den Weg geschickt. Chodorski resümierte, dass bisher rund 380 Tonnen Lebensmittel, rund 1100 Fahrräder, 80 Rollstühle und 75 Krankenbetten dorthin transportiert worden seien und damit neben den vielen Lebensmitteln viel bewegt worden sei. Im nächsten Jahr werde zudem ein weißrussisches Dorf mit rund 35 Familien komplett mit Kleider- und Lebensmittelpaketen versorgt. Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine zum bisher schwersten Unfall in der Geschichte der Kernenergie. Zwei Explosionen zerstörten einen der vier Reaktorblöcke und schleuderten radioaktives Material in die Atmosphäre, weite Teile Russlands, Weißrusslands und der Ukraine wurden verseucht. Die radioaktive Wolke zog bis nach Mitteleuropa und zum Nordkap. Obwohl die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mehr als drei Jahrzehnte zurückliegt, ist die Gesundheit der Kinder, die nach 1986 geboren sind, immer noch stark beeinträchtigt. Auch heute noch haben viele Kinder Schilddrüsenkrebs und ein geschwächtes Immunsystem. Ihnen hilft der Verein „Saarländische Kinderhilfe – Leben nach Tschernobyl“.
erteilen Peter Chodorski, Telefon (0 68 42) 15 19, und Herbert Keilbach, Telefon (0 68 03) 34 38. saarlaendische-kinderhilfe.de