Einheitliche Ausrüstung für die Feuerwehr
Eine Arbeitsgruppe, in der Vertreter der Kommunen, der Kreise, der Feuerwehr und des Ministeriums sitzen, arbeitet jetzt am Konzept.
Die Ausrüstung und Fahrzeuge der Feuerwehren im Saarland könnten künftig vereinheitlicht und über eine zentrale Stelle beschafft werden. Eine Arbeitsgruppe erstellt dafür derzeit ein Konzept. Bislang bestellt jede Kommune für sich, was sie braucht.
Die Ausrüstung und Fahrzeuge der Feuerwehren im Saarland könnten künftig vereinheitlicht und über eine zentrale Stelle beschafft werden. Bislang bestellt jede Kommune für sich, was sie braucht.
Absprachen oder eine landesweite Bedarfsplanung gibt es nicht, auch keine Standards. „Das führt dazu, dass die Technik und Ausstattung von Gemeinde zu Gemeinde, in Einzelfällen sogar innerhalb einer Gemeinde, unterschiedlich ist“, sagt Landesbrandinspekteur Timo Meyer. Auch die Einsatzfahrzeuge unterscheiden sich. Im Prinzip seien die Fahrzeuge zwar genormt, aber jede Kommune könne die Ausstattung und Beladung – also zum Beispiel mit Schläuchen und Atemgeräten – nach ihren Wünschen bestellen. „Dann kann es vorkommen, dass bei einer Feuerwehr der Schlauch hinten links und bei der anderen hinten rechts liegt“, sagt Meyer. Was sich zunächst nicht dramatisch anhört, kann bei größeren Einsätzen – schweren Unfällen oder Waldbränden – zu Problemen führen. Wenn Feuerwehren aus verschiedenen Kommunen vor Ort sind und auf die Ausrüstung der Kollegen zurückgreifen müssen, verlieren sie wertvolle Zeit, weil sie sich erstmal mit den unterschiedlichen Geräten und dem anderen Aufbau im Fahrzeug zurechtfinden müssen. „Mein Wunsch ist ein landesweites Fahrzeugkonzept, das festlegt, wie die Einsatzwagen für ihren jeweiligen Zweck aufgebaut und beladen sein müssen“, sagt Meyer.
Die Landesregierung will die verschuldeten Kommunen ohnehin dazu bewegen, enger zusammenzuarbeiten und so Geld zu sparen. Die „zentrale Beschaffung und technische Zusammenarbeit im Brandschutz an zentraler Stelle im Land oder in einer Stelle im Gemeindeverband“scheine dafür geeignet zu sein, teilt ein Sprecher des Saarländischen Städte- und Gemeindetags (SSGT) mit. Eine Arbeitsgruppe, in der Vertreter des SSGT, des Landkreistags, der Feuerwehren und des Ministeriums sitzen, arbeitet derzeit an einem Konzept. Die endgültige Haltung der kommunalen Spitzenverbände werde noch beraten, betont der Sprecher des SSGT. „Ob eine Stadt oder eine Gemeinde letztlich an einer solchen Kooperation teilnimmt, entscheiden die Stadt- beziehungsweise Gemeinderäte.“ Nach dem Willen des Innenministers Klaus Bouillon (CDU) soll der Landesbrandinspekteur vorgeben, was beschafft und was überhaupt benötigt wird: „Sie kennen die Diskussion: Jeder will ein großes Auto. Teilweise gehen die Dinge über das hinaus, was man braucht.“Ziel sei eine zentrale Beschaffungsstelle pro Landkreis. „Noch besser wäre eine Vergabestelle nur beim Land.“
Der Landesbrandinspekteur sieht in einer einheitlichen Beschaffung eine Chance, um das „Ungleichgewicht bei den Feuerwehren“zu beseitigen: „Es gibt finanziell starke Gemeinden, die zum Teil eine überdimensionierte Ausrüstung haben, andere können sich nicht mehr leisten als das Nötigste.“Wäre alles einheitlich, ließen sich laut Meyer nicht nur Kosten für Anschaffung und Unterhalt sparen, auch die Ausbildung der Ehrenamtlichen wäre einfacher. „In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Freiwillige für die Feuerwehr zu finden, muss man die Feuerwehr schlagkräftig halten. Die Technik soll die Leute entlasten, nicht ihnen die Arbeit erschweren.“