Mal bunt, mal archaisch: Schau des Kunstvereins Sulzbach
Der Sulzbacher Kunstverein ist bekannt dafür, dass er die Glaskunsttage veranstaltet, den Nachwuchspreis Junge Kunst vergibt und regionale oder nationale, manchmal sogar internationale Künstler zu Ausstellungen in die Aula einlädt.
Einmal im Jahr dürfen aber auch die Mitglieder des Sulzbacher Kunstvereins selbst ihre Werke in der Aula präsentieren. Und von diesem Angebot machen immer mehr Mitglieder Gebrauch. In der aktuellen Jahresausstellung, die noch bis Sonntag zu sehen ist, machen 17 Kunstschaffende und Künstler mit. Die Qualität der ausgestellten Werke ist sehr unterschiedlich, aber auch sehr abwechslungsreich.
Gleich zu Beginn sind die realistischen Gemälde von Hans Batschi zu sehen, der in altmeisterlicher Manier Landschaften und Handwerker zeigt. Gleich daneben werden die in Qualität und Malstil sehr differenzierten Arbeiten von Ros Klär ausgestellt. Jürgen E. Edlinger ist ein langjähriger Teilnehmer der Ausstellung, dessen lineare, aber auch sehr bunte Drucke überzeugen. Rudolf Kneip ist dagegen ein neuer Teilnehmer und zeigt in fast wilder, gestischer Malerei Stier und Esel, scheinbar afrikanisch inspiriert.
Von Ursula Bauer aus Perl stammt nur ein längsrechteckiges Gemälde, in roten Farbtönen. Auch Rainer Rodin-Edlinger hat sich auf nur zwei bunte und mit Spachtel angefertigte Blätter reduziert. Die gebürtige Iranerin Wida Taban-Amiri zeigt in diesem Jahr sehr große Fotos von wunderschönen, aber fast schon kitschigen Rosenblüten.
Überraschend sind die Blätter von Nadja-Severine Simon, denn sie erinnern an von Mangas inspirierte Märchenfiguren. Elisabeth Weiland zeigt wie schon häufiger Abstrahiertes in Blautönen, dagegen meint man, dass Günter Diesel in seiner realistischen Strandszene die gleiche Familie abgebildet hat, wie nebenan auch Petra von Ehren-Hiry in ihren gut getroffenen Landschaftsaquarellen. Gabriele Eifler wiederum arbeitet mit Monotypien, entlockt dieser Abdruck-Technik ganz besondere Ergebnisse. Winfried Fuchs zeigt in diesem Jahr Landschaften, die komplett auf ihre Strukturen reduziert sind, und Myriam Rußer zarte, die Linie betonende Bleistiftskizzen. Die surrealen Gemälde von Olga Krämer-Banas sind technisch geradezu perfekt, in ihrer Farbigkeit aber gewöhnungsbedürftig.
Schmuckstücke von Dagmar Günther und pfiffige Plastiken von Günter Diesel ergänzen die Ausstellung in der Mitte des Raums. Dort finden sich auch die außergewöhnlichen Bronzeskulpturen von Regina Zapp. Ihre vier überzeugenden vogelkopfartigen Figuren mit Besen erinnern in ihrer Vereinfachung an archaische Kunstwerke der Antike.
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 2. September, in der Aula in der Gärtnerstraße zu sehen. Geöffnet Freitag 16 bis 18 Uhr, Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Kontakt: (0 68 97) 8 80 32.