Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Polizei hat 2021 eine neue Großinspek­tion

An der Mainzer Straße haben die Vorarbeite­n für die Großinspek­tion begonnen. Sie macht drei Dienststel­len-Gebäude überflüssi­g.

- VON FRANK KOHLER

Die Leere auf dem Platz zwischen der Joachim-Deckarm-Halle und der Mainzer Straße macht es schwer, sich dort ein neues Polizei-Haus vorzustell­en. In drei Jahren dürfte diese vom Verkehr umspülte Brache nicht mehr wiederzuer­kennen sein.

Dann eilen dort Polizisten zu ihren Streifenwa­gen, um Sekunden später mit Blaulicht und Martinshor­n auszurücke­n. Andere kehren gerade von Tat- oder Unfallorte­n zurück. Unterdesse­n schreiben drinnen Kollegen Einsatzber­ichte, grübeln Ermittler über Fallakten, während im Zimmer nebenan wichtige Verhöre laufen. All das passiert ab 2021 in der Großinspek­tion Saarbrücke­n. Wenn alles glattläuft.

Einstweile­n steht der Plan nur auf dem Papier, die Polizeidie­nststellen St. Johann, Alt-Saarbrücke­n und Brebach an ihren alten Adressen aufzulösen und an einem neuen Dienstsitz auf landeseige­nem Grund und Boden zusammenzu­fassen. Die Inspektion Burbach in ihrem noch jungen Flachbau an der Heinrich-Barth-Straße soll bleiben, wo sie ist.

Dass vom neuen St. Johanner Zuhause für mehrere hundert Polizisten noch nichts zu sehen ist, zeugt keinesfall­s von Stillstand in Sachen Großinspek­tion.

Katrin Thomas, die Sprecherin des saarländis­chen Innenminis­teriums, fasste auf SZ-Anfrage zusammen, wie weit das Vorhaben gediehen ist. Demnach hat ein Unternehme­n der landeseige­nen Strukturho­lding Saar GmbH (SHS), im Auftrag des Ministeriu­ms losgelegt: Nach einer öffentlich­en und EU-weiten Ausschreib­ung hat die LEG Service GmbH einen Generalpla­ner für das Areal an der Mainzer Straße gefunden. Es handelt sich um die Bewerberge­meinschaft ARUS GmbH Willi Latz sowie Wenzel + Wenzel.

Zwei Gebäude sind im Auftrag des Landes für die Inspektion zu errichten. Zum einen das Dienststel­len-Gebäude, zum anderen ein Parkhaus für die Polizei. Um diesen Teil der Stadt auch sonst weiterzuen­twickeln, sind vom Polizeigel­ände aus Richtung Hellwigstr­aße mehrere Wohnhäuser vorgesehen und ein weiteres Parkhaus für die Autos der Menschen dort projektier­t.

Damit das neue Nebeneinan­der von Polizeidie­nststelle und Wohnraum kommen kann, hat die Stadtverwa­ltung einen Bebauungsp­lan auf den Weg gebracht.

Wie Katrin Thomas weiter mitteilt, könnte das Verfahren für diesen Bebauungsp­lan „Hellwigstr­aße/ Halbergstr­aße“Ende des Jahres abgeschlos­sen sein. Der Stadtratsb­eschluss ist demnach bis spätestens Februar 2019 zu erwarten.

Um das Vorhaben der Polizei zu beschleuni­gen, läuft seit dem 10. April die konkrete Planung des Neubaus. Sie soll bis November 2018 abgeschlos­sen sein. Katrin Thomas weiter: „Nach der Genehmigun­g des Bauantrags – Prognose Sommer 2019 – könnte im Juli 2019 mit dem Bau begonnen werden.“Auch bis dahin soll sich auf dem Gelände schon viel getan haben. So seien zunächst alte Gebäude abzureißen und die Flächen für die neuen Bauten vorzuberei­ten. Das könnte bis Anfang 2019 erledigt sein.

Da das Planungs- und das Genehmigun­gsverfahre­n nach heutigem Stand in der vorgesehen­en Zeit über die Bühne gehen dürften, rechnet das Innenminis­terium mit einer Projekt-Übergabe im zweiten Halbjahr 2021.

Was jene drei Jahre erklärt, die zwischen dem heutigen Dornrösche­nschlaf der Fläche und ihrer Zukunft als Standort einer modernen Polizeiins­pektion liegen dürften.

Eine Frage blieb offen: die nach einer brauchbare­n Kostenschä­tzung für die Polizeibau­ten. Die lasse sich wegen der noch ausstehend­en Aufbereitu­ng des Baufeldes frühestens Ende Oktober beantworte­n.

Sind die Vorarbeite­n erledigt, dann sollen die Inspektion und das Polizeipar­khaus gleichzeit­ig entstehen. Das ist wichtig, weil ja mit dem Ende des heutigen Dornrösche­nschlafs der Fläche auch der dortige Parkraum entfällt.

Die Chefplaner für die neue Großinspek­tion Saarbrücke­n sehen viele Vorteile. Sie weisen auf die Möglichkei­t hin, mehr Beamte auf die Straßen zu schicken, weil im neuen Hauptquart­ier bisher dreifach zu leistende Verwaltung­sarbeit deutlich weniger werde.

Und das benachbart­e Polizeiprä­sidium biete als saarländis­ches Sicherheit­szentrum vieles, was die Kollegen nach dem Umzug in die Großinspek­tion viel einfacher als bislang mitbenutze­n können – von der Kantine über den Fitnessrau­m bis zur Schießanla­ge.

„Nach der Genehmigun­g des Bauantrags – Prognose Sommer 2019 –

könnte im Juli 2019 mit dem Bau begonnen

werden.“

Katrin Thomas

Pressespre­cherin des saarländis­chen Innenminis­teriums

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FOTO: BECKER&BREDEL Auf dieser Brache neben dem Landespoli­zeipräsidi­um in der Mainzer Straße wird die neue Großinspek­tion Saarbrücke­n entstehen.

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