Saarbruecker Zeitung

Feil will mit der SVE Aufholjagd starten

Manuel Feil hofft nach Befreiungs­schlag gegen Hoffenheim II auf eine Siegesseri­e der SV Elversberg. Am Samstag kommt Dreieich.

- VON HEIKO LEHMANN

Mittelfeld­spieler Manuel Feil führte die SV Elversberg am vergangene­n Samstag zum 2:0-Sieg in Hoffenheim. Jetzt will der 23-Jährige mit dem Fußball-Regionalli­gisten eine Serie starten und in der Tabelle nach vorne kommen.

Im Prinzip hat die SV Elversberg am vergangene­n Samstag beim 2:0 gegen die TSG Hoffenheim II nur ein Fußballspi­el gewonnen – nicht mehr und nicht weniger. Mannschaft­sintern war es aber viel mehr als nur ein Sieg. „Die gesamte Stimmung war mit einem Schlag viel besser. Das hat man schon auf der Rückfahrt aus Hoffenheim gespürt. Und auch das Auslaufen am Sonntag war ganz anders. In den vergangene­n Wochen war da immer Totenstill­e. Jetzt waren alle gut drauf, ein Scherz folgte auf den nächsten“, erzählt Manuel Feil.

Der 23-Jährige hat an der möglichen Saisonwend­e beim Fußball-Regionalli­gisten den größten Anteil. Das 1:0 bereitete Feil mit einem Eckball vor, zum 2:0 traf der gebürtige Augsburger selber aus 20 Metern. Nach Wochen voller Niederlage­n und Unentschie­den scheinen die Elversberg­er endlich die Kurve gekriegt zu haben. „Wir wollten den Bock eigentlich schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Ulm umstoßen, aber da haben wir wie so oft in dieser Saison das Tor nicht getroffen“, blickt Feil zurück.

Er selbst hatte nach der 0:1-Niederlage gegen Ulm Tränen in den Augen. „Normalerwe­ise bin ich nicht so ein emotionale­r Typ, aber an diesem Tag kam alles zusammen. Am Ende habe ich auch noch eine Riesenchan­ce vergeben, das war einfach schlimm“, erzählt Feil.

Fußballpro­fi zu werden, das hatte der quirlige Mittelfeld­spieler zunächst gar nicht auf dem Schirm. Bis zur B-Jugend spielte Feil in seinem Heimatort beim FC Reutern und ging dort zwei Mal pro Woche ins Training. „Fußball war mein Hobby und nicht mehr. Ich habe mich auf die Schule konzentrie­rt und habe viel mit Freunden unternomme­n. Das war mir viel wichtiger, als in irgendeine­m Fußballint­ernat zu leben“, sagt der 23-Jährige. Die Folge war ein Abitur mit der Top-Note 1,0 und der Start eines Wirtschaft­smathemati­k-Studiums.

Allerdings kann der Augsburger auch richtig gut kicken. Schnell, dynamisch, viel Übersicht und starke Pässe zeichnen den Mittelfeld­spieler aus. Das fiel auch den Beobachter­n des FC Nürnberg auf, die Feil im Alter von 20 Jahren zum Club holten. Die Entwicklun­g ging steil nach oben, und in der vergangene­n Saison wurde Feil mit 14 Toren in 34 Spielen bester Torschütze bei der U23 des FC Nürnberg in der Regionalli­ga Bayern. „Es hat aber nicht gereicht, um in den Kader der Bundesliga-Mannschaft zu kommen. Also wollte ich etwas Neues probieren und endlich in einer richtigen Herrenmann­schaft spielen. Ich hatte einige Angebote, habe mich aber für den besten Verein mit der größten Perspektiv­e entschiede­n“, sagt der 23-Jährige, der in Elversberg einen Vertrag bis Juni 2020 unterschri­eb.

Wie es zu dem verkorkste­n Start der SVE mit nur einem Sieg in sieben Spielen kam, weiß Feil auch nicht so genau: „Das weiß keiner von uns. Wir wollten alle oben in der Tabelle mitspielen, und dann kam sehr viel Pech dazu. Aber wir sind alle positiv geblieben, das zeichnet unsere Mannschaft aus. Keiner hat den Kopf in den Sand gesteckt.“Die SV Elversberg ist derzeit immer noch Drittletzt­er mit 13 Punkten Rückstand auf Tabellenfü­hrer Waldhof Mannheim. Viele trauen der SVE in dieser Saison kein Comeback mehr zu. „Ich sehe das anders. Wir müssen jetzt unsere nächsten Spiele gewinnen, und dann folgen im Oktober die Wochen der Wahrheit. Dann spielen wir gegen Saarbrücke­n, Steinbach und Mannheim. Danach sehen wir weiter“, sagt der Neu-Elversberg­er, der aus seinem Hobby dann doch einen Beruf machen möchte. „Ich will so lange es geht mit Fußball mein Geld verdienen. Das macht schon richtig Spaß. Danach mache ich irgendwas mit Zahlen, denn Mathe macht mir großen Spaß“, sagt Feil, der nach dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Schlusslic­ht Dreieich gerne zu den 13 noch drei Punkte dazurechne­n möchte.

„Wir sind alle positiv geblieben, das zeichnet unsere Mannschaft aus.“

Neuzugang Manuel Feil über den verpatzten Saisonstar­t

mit der SV Elversberg

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FOTO: SCHLICHTER Der aus Nürnberg gekommene Offensivsp­ieler Manuel Feil (vorne, hier im Zweikampf mit dem Offenbache­r Kevin Ikpide) ist erleichter­t, dass er endlich sein erstes Saisontor für die SV Elversberg erzielt hat.

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