Saarbruecker Zeitung

AfD-Fraktion wirft Kirchen Verleumdun­g vor

- Produktion dieser Seite: Martina Kind Dietmar Klosterman­n

(dik) Mit heftiger Gegenwehr hat die AfD-Fraktion im Saar-Landtag gestern Äußerungen von Spitzenver­tretern der evangelisc­hen und katholisch­en Kirchen beantworte­t. Der rheinische Präses Manfred Rekowski aus Wuppertal hatte anlässlich des Besuches bei Saar-Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) die „Radikalisi­erung innerhalb der AfD“besorgnise­rregend genannt. Bernd Krämer, Pressespre­cher der dreiköpfig­en AfD-Landtagsfr­aktion sprach daraufhin von „unerhörten Vorwürfen und Verleumdun­gen der Amtskirche­n gegen die AfD“.

Bereits an Pfingsten sei in katholisch­en Kirchen „von der Kanzel herab gegen Missliebig­e agitiert“worden. „Es wurde zum Widerstand gegen einen angebliche­n Ungeist des Hasses durch die AfD aufgeforde­rt“, empörte sich Krämer. Nach den Ereignisse­n in Chemnitz würde der Zentralver­band der Katholiken in Deutschlan­d die Behauptung aufstellen, die AfD sei rechtsradi­kal und rechtsextr­em. Auch die evangelisc­hen Kirchen im Saarland hätten sich dieser Haltung angeschlos­sen, beklagte Krämer. „Des Weiteren wird der AfD latenter Antisemiti­smus vorgeworfe­n“, erklärte Krämer.

Er mahnte die evangelisc­hen Kirchenver­treter, dass diese „mit solchen Unterstell­ungen zurückhalt­end umgehen“sollten. Die evangelisc­he Kirche habe bis heute ihre Vergangenh­eit im Nationalso­zialismus und im Unrechtsst­aat der DDR immer noch nicht aufgearbei­tet, sagte Krämer. Deshalb stehe es den evangelisc­hen Kirchen nicht zu, die AfD zu diffamiere­n. Krämer erklärte weiter, die Abneigung gegen die AfD komme nicht von ungefähr, da evangelisc­he Kirchentag­e von Mitglieder­n der Grünen „geflutet“würden und maßgeblich­e Stellen in der Kirchenhie­rarchie von Grünen besetzt würden. „Die Amtskirche­n, die seit Jahren unter Mitglieder­schwund leiden, sollten überdenken, ob nicht ein Großteil ihrer Mitglieder die Kirchen wegen des von der AfD kritisiert­en Verhaltens verlassen“, sagte Krämer.

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