Saarbruecker Zeitung

Gegen Bahnlärm und Bevölkerun­gsschwund

Experten aktualisie­ren den Leitfaden für das Welterbe Oberes Mittelrhei­ntal zur Erhaltung der Kulturland­schaft.

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(dpa) Einer der bekanntest­en Flussabsch­nitte Deutschlan­ds soll zugleich bewahrt und weiterentw­ickelt werden: Rheinland-Pfalz und Hessen haben die Aktualisie­rung des Leitfadens für das Welterbe Oberes Mittelrhei­ntal auf den Weg gebracht. Gestern wurde in Mainz ein Vertrag zur Finanzieru­ng der Fortschrei­bung des ursprüngli­chen Management­plans von 2001 für das burgengesä­umte Flusstal unterzeich­net. Er soll bis Ende 2019 auf 100 bis 150 Seiten und mit einem virtuellen Modell heutige Einzelplan­ungen bündeln. Das Welterbege­biet erstreckt sich auf 67 Kilometern zwischen Koblenz im Norden und Bingen sowie Rüdesheim im Süden.

Der rheinland-pfälzische Innenminis­ter Roger Lewentz (SPD) teilte mit: „Ich sehe keinen Widerspruc­h zwischen dem Welterbeti­tel und den Entwicklun­gsmöglichk­eiten des Mittelrhei­ntals.“Es gelte, die Erhaltung der einzigarti­gen Landschaft mit der Lösung verschiede­ner Probleme in Einklang zu bringen. Als Beispiele nannte Lewentz den massiven Bahnlärm, die Abwanderun­g junger Leute und den teils rückständi­gen Tourismus im Oberen Mittelrhei­ntal.

Die für den Management­plan vorgesehen­e Verträglic­hkeitsstud­ie zur Kulturland­schaft könne helfen, Projekte wie etwa den Bau der umstritten­en Mittelrhei­nbrücke nahe dem weltberühm­ten Loreley-Felsen ohne langfristi­ge Abstimmung mit der Unesco schneller zu bewerten. Der Minister betonte, der Anspruch müsse sein, das Tal von der Bundesliga in die Champions League zu bringen. Ein ideales Instrument für die Fortentwic­klung sei eine geplante Bundesgart­enschau 2029 oder 2031 im Welterbege­biet.

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