Die neue Generation steht kurz vor erstem Etappenziel
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft braucht noch zwei Siege zur WM-Qualifikation. Die Aussichten für die Zukunft sind mehr als rosig.
(dpa) Von Nervosität ist bei den deutschen Basketballern vor den ersten Matchbällen in der WM-Qualifikation nichts zu spüren. „Jetzt kommen die beiden Spiele, die zählen. Wir können das mit breiter Brust angehen“, sagt NBA-Profi Maximilian Kleber: „Wir wollen natürlich zwei Siege holen.“Mit Erfolgen heute Abend (18 Uhr) in Estland und drei Tage später in Leipzig gegen Israel (18 Uhr) würde die Auswahl vorzeitig das Ticket für die Weltmeisterschaft 2019 in China lösen. Für die mit herausragenden Talenten gespickte Generation soll es ein Zwischenschritt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen sein.
„Das Ziel von jedem hier ist Tokio 2020. Da wollen wir alle hin“, sagt NBA-Star Dennis Schröder. Zwei Mal verpasste das Team des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) zuletzt Olympia, auch bei der WM 2014 in Spanien blieb nur die Zuschauerrolle. Doch in den letzten Jahren hat sich viel getan. Nach dem Viertelfinal-Aus bei der EM im Vorjahr übernahm Bundestrainer Henrik Rödl und führte die Mannschaft gleich zu sechs Siegen in sechs WM-Qualifikationsspielen. Dabei wurde selbst der Vize-Weltmeister und Olympiazweite Serbien zwei Mal bezwungen.
Nach dieser makellosen Bilanz war trotz zwei Testspiel-Niederlagen am vergangenen Wochenende beim Supercup in Hamburg gegen die Topteams Türkei und Italien zuletzt viel über das große Potenzial des Teams zu hören. „Wir haben eine der besten Mannschaften, die Deutschland jemals hatte“, sagt Kleber, bei den Dallas Mavericks Kollege von Dirk Nowitzki, mahnt aber zugleich: „Nur reden reicht nicht, wir müssen das erst beweisen.“
Unumstrittener Anführer ist der 24 Jahre alte Schröder (Oklahoma City Thunder), in Kleber (26) ist in diesem Sommer ein weiterer Profi aus der stärksten Liga der Welt dabei. Daniel Theis (26/Boston Celtics) ist verletzt, Moritz Wagner (21) und Isaac Bonga (18/beide Los Angeles Lakers) sowie Isaiah Hartenstein (20/Houston Rockets) fehlen aufgrund von Verpflichtungen in der NBA. Sie alle dürften künftig ebenso zur Verfügung stehen wie der verletzte Paul Zipser (24), der zuletzt zwei Jahre für die Chicago Bulls aktiv war. Nie gab es mehr Spieler aus der NBA in der Nationalmannschaft.